Hartz 4i - reha - erwerbsminderungsrente

  • Guten Tag,


    Vielleicht könnt ihr mir durch EURE Erfahrungen etwas weiterhelfen, denn ich bin mir nicht sicher was ich machen soll.


    Erst einmal - ich habe 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt,
    war 16 Jahre mit meinem Ex-Mann im Handwerksbetrieb selbständig.


    15 Jahre in einem anderen Betrieb als Prokuristin mit einem 10-12 Stundentag tätig.
    Diese Firma ging leider in Insolvenz, da ausländische Firmen bei den Kunden Ihre Billigprodukte angepriesen haben und wir nicht mithalten konnten.


    Über lange Jahre hatte ich in dieser o.g. Zeit Migräneanfälle mit ausgiebiger Aura wie Erbrechen, Fieber, Sehstörungen, Nervenschmerzen im Gesicht usw.. Jedoch nie deswegen krankgefeiert, da ich froh war einen guten Job zu haben. Beim Versorgungsamt habe ich 20 % auf Migräne und Wirbelsäule.


    Nachdem die Firma in Insolvenz gegangen war, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Ich war so fix und fertig von den letzten Jahren, von der Last die auf meinen Schultern ruhte. Das habe ich auch schriftlich von meinem vorhergehenden Arzt.


    Ich habe mich wieder aufgerappelt und ungefähr 350 Bewerbungen geschrieben, Annoncen im ganzen Ruhrgebiet aufgegeben, weil ich unbedingt wieder eine Stelle haben wollte - außerdem hatte ich Angst in ALG II abzurutschen. Ich bin in vielen Städten zu Vorstellungsgesprächen gefahren.


    Ich hatte 3 verschiedene Stellen wo ich es nur 1/2 Jahr, 2 Monate und wieder 2 Monate ausgehalten habe. Ich merkte, dass ich nicht mehr so belastbar - so stark war wie früher. Der Stress machte mich total fertig, so dass ich unruhig war und auch nicht mehr schlafen konnte - fahrig und nervös wurde.


    Jetzt bin ich doch in ALG II abgerutscht!
    Habe trotzdem noch einmal allen Mut zusammengerafft. Privat Schulungen finanziert und absolviert (da das Jobcenter diese Schulungen nicht bezahlen wollte) und habe mich nebenberuflich selbständig gemacht. Es läuft ganz gut an und ich fühle mich dabei auch wohl und es macht mir Spaß. Aber laufend muss ich beim Jobcenter vorstellig werde und über meine berufliche Laufbahn reden. Ich denke, Sie wollen meine Selbständigkeit nicht so recht akzeptieren (das macht mich ganz krank), obwohl die Umsätze langsam aber stetig nach oben gehen.


    Ich merke, dass ich immer noch mit wenig Kraft im Fahrwasser fahre und mich alles sehr schnell stresst - nicht belastbar bin und so habe ich eine Reha beantragt. Es dauert sicher noch eine lange Zeit bis ich mich von dem Stress der letzten Jahre erholt habe. Ich bin jetzt
    57 Jahre und sehe keine beruflichen Chancen mehr für mich. Meine Alterrente bekomme ich erst mit 65 Jahre. Soll ich solange ALG II Bezieher sein? Ich überlege, ob ich nicht eine Erwerbsminderungsrente beantragen soll. Meine Migräne macht mir auch oft zu schaffen und ich merke, je älter ich werde desto mehr Angst- und Stressgefühle habe ich.


    Es ist schade, aber ich sehe keine rosige Zukunft mehr!


    Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll...


    Vielleicht könnt Ihr mir von Eure Erfahrungen berichten - oder sogar helfen meinen Weg im Labyrinth zu finden.


    Herzliches Dankeschön schon mal. :)

  • Das glaube ich nicht, dass es auf Dasselbe hinausläuft. EU-Rente ist wesentlich besser, auch bei Leuten, die vorher wirklich nicht viel verdient haben. Auch darfst du 400 Euro hinzuverdienen, die du komplett behalten darfst (allerdings darfst du wohl nicht mehr als drei Stunden pro Tag arbeiten). Die Schongrenzen beim Vermögen sind auch besser bzw. gar nicht vorhanden (so eine telefonische Auskunft des Rentenversicherer, allerdings unter Vorbehalt),


    -> also: Wenn du die Möglichkeit hast, auf jeden Fall EU-Rente beantragen!