Jede Menge Zoff - von wegen einvernehmliche Scheidung

  • Eigentlich wollte ich von meinem Mann einvernehmlich scheiden lassen,
    es sollte so laufen das ich zum Anwalt gehe - er mitkäme und wir uns beraten lassen.


    Es ist so das mir Prozesskostenhilfe zusteht, weil ich keinerlei Einkünfte habe ... nun ist es so das wir schon über ein Jahr getrennt sind, aber immer noch in der gemeinsamen Wohnung leben ( Mietvertrag hat nur er unterschrieben)
    Obwohl wir schon die ganze Zeit "getrennt' sind, nötigt er mich seine Wäsche zu machen, ihm sein Essen zu kochen und wegzuschauen, wenn er seine Liebschaften versorgt. Insgeheim habe ich gehofft, er würde eine Freundin fidnen und etwas ruhiger werden und mich und unsere gemeinsame Tochter ziehn lassen. Ich bin sowieso "alleinerziehend", weil ihn Windeln wechseln nichts angeht und auch sonst macht es ihm nur 1-2 Mal die Woche Spaß den Papa zu spielen. Sonst ist der Alltag von seinen Launen abhängig. Mittlerweile fühle ich mich von seiner engstirnigkeit einfach nur noch terrorisiert und auch unsere Tochter wird mittlerweile "verbal" runtergeputzt (sie wird im Mai erst 2). Sie wäre zu blöd zum Essen, würde den ganzen Tag nerven und sowieso und überhaupt! Von mir ganz zu schweigen, cih wäre der größte Fehler seines Lebens, wie froh er doch wäre, würde ich endlich in Österreich leben ( ich komme aus Österreic und eigentlich ist es abgemachte Sache das ich die gemeinsame Tochter von ihm aus MITNEHMEN DARF). Nur sieht die einvernehmliche Scheidung seinerseits so aus: Wir waren beim Anwalt, soweit alles geklärt auch wegen Prozesskostenhilfe, nur er nötigt mich weiterhin dazu SEINEN Haushalt zu führen und sein Zeug zu machen. Wenn er wütend ist, schmeisst er die Spielsachen unserer Tochter durch die Wohnung, zerstört Möbel und Geräte und schreit herum wie ein wildgewordener Gorilla. Er droht mir, sich einen Anwalt zu nehmen, mir die Tochter wegzunehmen und mich mit dem Kredit sitzen zu lassen. Ich könne mir abschminken das gemeinsame Kind mich nach Österreich zu nehmen usw.... natürlich wasche ich dann seine Wäsche undstelle ihm sein Essen hin... aber damit riskiere ich ja meine Prozesskostenhilfe.


    Eigentlich will ich nur noch hier weg! Habe mit dem Notdienst vom Jugendamt telefoniert und die meinten es wären alles haltlose Drohnung und ich könne da Nummern und Adressen von Frauenhäusern kriegen und da ne Weile hin und wenn einiges geklärt ist und die Situation sich beruhigt hat kann ich wieder gehn. Ich könnte da also nicht bleiben bis die Scheidung durch ist. Nur, wenn ich erstmal weg bin, kann mein Nochehemann die Wohnung kündigen, er wird bestimmt das Inventar von mir und unserer Tochter zerstören, einfach alles tun damit ich nicht zurück kann, oder er würde mich schon wieder aufnehmen, aber das Leben noch mehr zur Hölle machen.


    Ich weiß also nicht so recht was ich machen soll oder was meine Möglichkeiten sind, Frauenhaus ist ja nur für kurze Zeit ein Zufluchtsort, aber bei einer so unzumutbaren Wohnsituation kann ich hier unmöglich bleiben... was steht mir denn als in Deutschland lebende Österreicherin zu, vorallem, wenn ich nach der Scheidung sowieso hier abziehe? Der Unterhalt für unserer Tochter ist berechnet und beurkundet, einen Anwalt habe ich ja auch .... aber was bringt mir das? Davon kann ich keine Wohnung bezahlen und auch nicht leben ...

  • Bei der Situation solltest du schnellsten ausziehen und dir eine eigene Wohnung suchen.Dabei hilft dir die ARGE.Dort müßtest du einen Antrag auf ALg2 stellen und dir eine Wohnung genehmigen lassen.Die Möbel von deiner Tochter und der Teil der dir zusteht kannst du ja mitnehmen bzw. für das was du nicht hast stellst du einen Antrag auf Erstausstattung.Dein Nochehemann kann nicht von dir verlangen weiterhin für ihn zu kochen und zu waschen denn schließlich lebt ihr in Trennung und wenn du das weiterhin für ihn machst könnte das Gericht bei der Scheidung davon ausgehen das eine Trennung eigentlich noch nicht stattgefunden hat.

  • Ja, du musst eine "richtige" Lösung herbeiführen. Weiß jetzt gerade nicht, wovon du die bisher abhängig gemacht hast oder abhängig machen wolltest?! Aber manchmal ist das ja so, dass man ganz für sich insgeheim noch auf Besserung hofft. Egal. Dies wird nicht passieren, so wie du diesen "Menschen" schilderst. Um nachhaltige seelische Störungen und/oder Verhaltensauffälligkeiten für dein Kind zu meiden, solltest du schnellstens da `raus. Pack deine/eure sieben Sachen und gehe ins Frauenhaus. Du gehst dann aber definitiv nicht mehr zurück. Das ist sozusagen ein "No Go". Niemand wird dich, wenn du erst einmal im Frauenhaus bist, wieder dorthin zurückschicken; "das kannst und willst du nicht". Daher wird man dir auch helfen, eine Endlösung für dein Kind und dich zu finden und das ist da Beste, was dir derzeit passieren kann, du hast dann moralische, seelische und konkrete Unterstützung. Denke daran - insbesondere für diesen kleinen noch unfertigen Menschen, an dem man so viel kaputt oder gut machen kann: Diie Konsequenzen, Folgen deiner Entscheidungen von heute hast du oder hat dein klitzekleines Wesen, das von dir abhängig ist, meist erst Jahre später zu (er-)tragen.


    Gruß und Stärke für dich. Lirafe

  • Bisher ging es immer nur darum das ich ja Prozesskostenhilfe bekomme, was für ihn dann billiger ist, der Antrag wird über meinen Anwalt gestellt - er braucht nur zustimmen - keine Kosten für ihn. Eine Wohnung = eine Miete, billiger für ihn, solange wir zusammen leben, muss er für keinen von uns Beiden Unterhalt zahlen. Wenn er mich dann natürlich auch noch dazu nötigt ihm den Haushalt zu führen, noch besser, Füße hochlegen und essen - nebenbei Liebschaften versorgen.


    Ich habe Angst das ich irgendwann wieder raus muss aus dem Frauenhaus und mir keine Wohnung zusteht, weil ich nur noch solange da bin, bis die Scheidung rum ist. Meine Mutter meint, in diesem Fall muss eine Härtefallscheidung möglich sein.. ich habe leider keine Ahnung davon und werde Morgen erstmal den Anwalt zu Rate ziehen. Habe sehr große Angst das er sich einen Anwalt nimmt und noch mehr Druck ausübt. Komme gar nicht gegen ihn an, ich soll immer putzen, waschen und kochen und wehe es stimmt was nicht, dann sagt er "wir sind wohl wieder so weit, muss ich also wirklich zum Anwalt und das Sorgerecht beantragen? Glaubst du wirklich du kannst mein Kind einfach in ein anderes Land mitnehme" usw. :(

  • jungmama
    Also eines geht nur, und daher mußt du dich zwangsläufig für eines entscheiden. Entweder erträgst du weiterhin deine Situation und harrst (abhängig von "ihm" der Dinge, die er in die Wege leitet (wird er aber nicht tun, ist ja so bequem derzeit) und läßt dich einschüchtern (Kindwegnahme und so = völliger Quatsch, wenn es da nicht plausible Gründe, wie Vernachlässigung, Mißhandlung etc. gibt), oder du wirst endlich aktiv. Kein Frauenhaus der Welt wird dich, wenn du erst einmal dort wohnst, wieder auf die Straße setzen, solange du nicht weißt, wohin du gehen könntest. Sei bitte nicht allzu naiv, und wenn du kein Vertrauen hast: "Fragen, diese Frauenhäuser aufsuchen, mit Betroffenen sprechen etc...." Alles ist besser, als deinem Kind Tag für Tag (und nur darum ginge es mir hierbei) dieses Szenario vorzuleben und dieses Gefühl der Abhängigkeit zu haben. Sei jetzt wirklich "Mutter" und handele. Wenn du das nicht kannst für dich, dann wenigstens für dein kleines Kind, das einen Leitfaden braucht und Liebe und Zuwendung ohne Stress und eine Perspektive für dieses Leben.


    Lirafe

  • Du läßt dich von ihm schlichtweg erpressen und er meint das er das kann und als Druckmittel nimmt er das gemeinsame Kind.Nimm ihn den Wind aus den Segeln und pack deine Sachen und gehe eben zunächst in ein Frauenhaus.Dort gibt es Leute die solche Situationen tagtäglich erleben und dir auch helfen können eine eigene Wohnung zu beziehen.Du brauchst keine Angst zu haben das er dir das Kind wegnehmen kann.So einfach geht das nicht.Handle im Interesse deines Kindes und zeige deinem Nochmann das er so nicht mit dir umspringen kann.

  • ist das einzige, was ich dir empfehlen kann.


    Solange du dich von ihm als Putzfrau missbrauchen läßt, wird sich nichts ändern. Im Gegenteil. Er wird noch das letzte bisschen Achtung vor dir verlieren, sofern er nicht schon komplett deiner Nachfolgerin verfallen ist.


    Doch eines ist auch klar: du mußt es wirklich wollen. Der Weg aus der Hölle ist schwer, aber gangbar. Falls du praktische Ratschläge brauchst, gerne per pm.


    lg Nixe