Jobcentern droht der Kollaps

Hartz IV und das Arbeitslosengeld II haben den Jobcentern weitaus mehr Arbeit beschert, als zur Einführung absehbar war. Das Problem, das sich daraus nun ergibt, ist die zu dünne Personaldecke, die langsam zu bröckeln beginnt. Denn viele der Angestellten in den Jobcentern haben nur befristete Verträge, die jetzt auslaufen.

Gerade in Berlin spitzt sich die Situation zu. Von den 7548 Stellen müssten bis Ende des Jahres 2690 in feste Arbeitsverhältnisse gewandelt werden. Sonst wird es eng, auch für die Mitarbeiter. Ihnen drohen, falls nichts passiert, die Arbeitslosigkeit und damit der Gang zum ehemaligen Arbeitgeber. Ohne die befristeten Stellen – in Berlin Schöneberg-Tempelhof immerhin 218 von 544 – ist die Arbeit in den Jobcentern überhaupt nicht mehr zu leisten. Schon jetzt hat jeder Mitarbeiter 170 Langzeitarbeitslose zu betreuen. 150 sollten es nur sein. Und die Zahl wird noch steigen, denn Monat für Monat landen 1.000 neue ALG-II-Anträge auf den Schreibtischen.
Ob die Stellen erhalten bleiben können, steht bis jetzt noch nicht fest. Sie waren befristet angelegt, um dem Bund, der für die Entlohnung zuständig ist, nicht unnötig zu belasten. Jetzt müssen neue Stellen geschaffen werden. Bundesweit sind 4500 unbefristete Stellen nötig, um die Arbeit effizient erledigen zu können.