Männer sind stärker als Frauen von der Wirtschaftskrise betroffen

Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit (BA) trifft die andauernde Finanzkrise Deutschlands Männer erheblich härter als die Frauen.

Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise:“ Im Mai 2009 ist im Vergleich zum Vorjahresmonat die Zahl der arbeitslosen Männer um 13,4 Prozent gestiegen, die der arbeitslosen Frauen ist dagegen um 3,1 Prozent gesunken.“

„Das hat damit zu tun, dass der Konjunktureinbruch die Exportwirtschaft hart traf, also die Automobilindustrie oder den Anlagenanbau. Das sind Branchen, in denen vor allem Männer beschäftigt sind“, erklärte Weise.

Der BA-Vorstandschef äußerte Unverständnis gegenüber der von Arbeitsmarktexperten geäußerten Bedenken bezüglich übertriebener Erwartungen an die Kurzarbeit. „Wir sollten Kurzarbeit nicht schlecht reden. Sie ist kein Allheilmittel, aber eine gute und kluge Entscheidung ohne Alternative“, so Weise.

Ferner geht der BA-Chef trotz der großen Anzahl von Unternehmenspleiten nicht davon aus, dass in absehbarer Zeit bei der Arbeitslosenzahl der 5,2-Millionen-Rekord aus dem Jahr 2005 erreicht wird. „Ich warne dringend vor Panikmache. Aus heutiger Sicht sehe ich 2010, dem Jahr der höchsten Belastung, keine Arbeitslosenzahl von fünf Millionen“, stellte Frank-Jürgen Weise klar.