Hilfe! Ausbildung macht mich krank...

  • Guten Tag,


    ich hoffe ich poste dies im richtigen Forum und mir kann jemand helfen :( Mein Fall ist etwas kompliziert...


    Ich habe einen Realschulabschluss, war danach einige Monate auf der FOS (was seit meiner Kindheit mein größter traum war), habe die jedoch schweren herzens abgebrochen, weil ich schon seit meiner Geburt ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern hatte und es zu hause nicht mehr ausgehalten hatte... Dann hatte ich eine Ausbildung begonnen, (vor ca. 9 Monaten), um mir eine eigene Wohnung suchen zu können (die habe ich nun seit ca. 6 Monaten), mit meinem Freund, der ein ähnliches Schicksal hat, wie ich.


    Soweit so gut.


    Mit meinen Eltern verstehe ich mich langsam etwas "besser" (eine rückkehr kommt jedoch trotzdem nicht in frage...) Es tut mir gut ausgezogen zu sein, jedoch belastet mich die Ausbildung nun sehr. Mir ist jeden morgen übel wenn ich daran denke zur Arbeit gehen zu müssen (ab und zu muss ich mich auch übergeben...), während der Arbeit kriege ich Herzrassen und regelrechte Stechen und Schmerzen im Herzen, außerdem fühle ich mich sehr leicht reizbar und völlig schwach... Wenn ich Abends ins Bett gehe schlafe ich schlecht und mir kommen oft die tränen dabei, wenn ich an den nächsten Morgen denke. Ich könnte noch 1000 Dinge aufzählen... Meine Freunde treffe ich alle zwei Monate 1x für ein paar Stunden, und ich fühl mich nichtmal mehr stark genug mich früh zu schminken oder mir die Haare zu machen, ich lasse mich total gehen (habe auch 20 kilo zugenommen). Ich glaube, ich habe Depressionen, durch die Ausbildung bekommen.


    Meine Kollegen sind zwar alle nett, jedoch ist das einfach nicht dass, was ich machen möchte. Mein Traum war es schon immer, zu studieren, und ich finde die Arbeit die ich jetzt tue, einfach nur erniedrigend, sinnlos und demütigend für mich selbst... Ich kann verstehen, wenn man dass schwer nachvollziehen können sollte.


    Jetzt ist jedoch die Frage was ich tun soll - Gäbe es eine Chance wieder mit der Schule anzufangen, jedoch trotzdem die Wohnung behalten zu können? Meine Eltern verdienen zwar nicht so schlecht - haben jedoch sehr sehr viele Schulden, also mehr als 100 € im Monat wär nicht drinnen... Ich habe gehört, dass einem auch ALG II zustehen könnte, unter bestimmten bedingungen. War vielleicht schonmal jemand in derselben Situation oder weiß einen Raht?



    Danke im Vorrauss und liebe grüße

  • Zitat

    Mir ist jeden morgen übel wenn ich daran denke zur Arbeit gehen zu müssen


    das sind keine depressionen, das ist eine deutsche volkskrankheit! du bist also nicht allein!


    Zitat

    Mein Traum war es schon immer, zu studieren


    träum mal schön weiter!


    Zitat

    und ich finde die Arbeit die ich jetzt tue, einfach nur erniedrigend, sinnlos und demütigend für mich selbst..


    sieh zu, dass du ein dauerhafter sozialfall wirst, dann biste durch mit deinem leben!

  • @ Chii - bin zwar kein Arzt, aber Dein Fall ist klar !


    " Hypochonder – Krank vor Angst. Wenn die ständige Furcht vor einem bedrohlichen Leiden das Leben bestimmt!"


    Du, stehst somit aber dem Arbeitsmarkt leider dauerhaft nicht zur Verfügung was einen Anspruch auf ALG II unmöglich machen würde. In Deinem Fall kommt dann aber auch keine andere Ausbildung oder ein Studium in Betracht, da zunächst einmal Deine Erkrankung behandelt und damit die Krankenkasse zuständig ist. Bei den Milliarden an Überschüssen die die im Moment erzielen und nicht anzulegen wissen, solltest Du Dich also umgehend in Behandlung geben, weil einer Kostenübernahme für die Therapie gegenwärtig am aussichtsreichsten erscheint!


    Alternativ solltest Du schon mal über eine Dauerhafte Einweisung in die Psychatrie nachdenken, das betreute Wohnen - so wie einst bei Deinen Eltern, allerdings ohne die üblichen Zwischenmenschlichen Konflikte - wird dort groß geschrieben und Du wirst dort mittels Pharrmaca auf eine für den Rest der Gesellschaft zufriedenstellenden Weg durch Dein Leben begleitet und von fürsorglichen Mitmenschen betreut ! :D :D :D


    Also ab zum Arzt !

  • Die Symptome, die du schilderst, haben ca. 70 % aller, die eine Ausbildung begonnen haben. Das legt sich meistens nach dem 1. Ausbildungsjahr. Ich höre oft im Bekanntenkreis, dass die Schule ja doch viel schöner war und dass die Ausbildung nicht das ist, was man sich vorgestellt hat. Ja eine Ausbildung ist eine große Umstellung nach 10 Schuljahren. Man hat keine Ferien mehr. Man muss den ganzen Tag arbeiten, ist abends kaputt, kann nicht mehr so häufig weg gehen oder sich mit Freunden treffen. Das ist aber nun mal so und gehört zum Erwachsen werden. Wenn dir die Ausbildung ganz und gar nicht zusagt, suche dir eine neue. Meine Tochter hat ihre 1. Ausbildung nach 2 Jahren abgebrochen, aber erst nachdem sie einen neuen Ausbildungsplatz hatte. Sie hat dann ausbildungsbegleitend ihre Fachhochschulreife am Abend gemacht. D. h. sie ist an 3 Abenden und jeden 2. Samstag neben der Ausbildung zur Schule gegangen. Das ganze ging ein Jahr. Jetzt könnte sie theoretisch studieren. Allerdings macht ihr ihr Beruf (sie hat inzwischen ausgelernt und wurde übernommen) sehr viel Spaß, so dass sie im Moment keine Lust zum Studieren verspürt. Träume muss man sich leisten können. Wenn das nicht funktioniert, müssen es Träume bleiben. Die Schulden deiner Eltern interessieren beim Unterhalt überhaupt nicht und wenn du wieder zur Schule gehst, dann bekommst du kein Hartz IV, sondern könntest Schüler-Bafög beantragen. Allerdings ist das abhängig vom Einkommen deiner Eltern.