Welche Leistungen und Möglichkeiten habe ich?

  • Hallo,


    es geht um einen Freund mit seiner Mutter, die sich in folgender Situation befinden:


    Die Mutter ist über 50, allein erziehend und Frührentnerin aus physischen und psychischen Gründen. Sie ist überaus Stur und Misstrauisch. Ihr Sohn ist 21 hat eine Ausbildung zum Mechatroniker, ist aber zur Zeit arbeitslos. Er hat lange Zeit bei seiner Mutter gewohnt, ist zwischendurch aus persönlichen Gründen in eine WG ausgezogen. Das lief nicht so berauschend weshalb er wieder zurück kam, wohnt jetzt bei seiner Freundin für einige zeit, was aber keine Lösung auf Dauer ist.


    Die Mutter bezieht Rente und der sohn hat gar keine Form von Einkommen.
    Es kommt sonst kein weiteres Geld rein. Kindergeld ist mittlerweile weggefallen und der Vater muss auch seit einiger Zeit schon keinen Unterhalt zahlen.


    Mittlerwerweile besteht ein Mietrückstand von 2 Monaten weshalb eine Zwangsräumung am Ende des Monats ansteht. Es gibt auch Schulden bei der Bank.


    Eine Schuldnerberatung lehnt die Mutter konsequent ab und in eine andere Wohnung ziehen will sie auch nicht. Also versuche ich nun herauszufinden was man da machen kann und muss. Welche Sozialleistungen und Unterstützungen kann man in Anspruch nehmen? Womöglich noch rückwirkend? Und (auch wenn das ein Forum für Sozialleistungen ist) was kann und sollte ich sonst noch machen (abgesehen von einem Gespräch mit dem Vermieter)?



    Ich würde mich freuen wenn mich jemand schonmal in die richtige Richtung lenken kann, denn gezielt googelt es sich leichter. Daher danke schon einmal im voraus.


    Gruß, Zara

  • Hallo Zara,


    die Mutter wird wohl nicht sehr viel Rente bekommen, sie könnte wahrscheinlich Wohngeld beantragen. Wenn selbst das zuwenig zum Leben ist, kommt eventuell aufstockendes Sozialgeld in Frage.
    Es gibt hier im Netz Wohngeldrechner, du müsstest dann aber die Rente und die Miete wissen.


    Der Sohn kann ALG II beziehen. Ist er denn bei seiner Mutter gemeldet, wenn nicht wie lange lebt er schon woanders?
    Normalerweise ist seine Mutter unterhaltspflichtig, kann sie aber mit der geringen Rente nicht für ihn aufkommen, stehen ihm Regelleistung nach SGB II zu, ebenso Mietanteil.
    Auch dafür gibt es Online-Rechner, z.B. auf dieser Seite.


    FÜr die Schulden wird keiner aufkommen, dafür sind Sozialleistungen nicht gedacht. Wegen der Miete führt an einem Gespräch mit dem Vermieter kein Weg vorbei. Wie lange ist denn die Mutter im Mietrückstand? Gekündigt werden kann sie erst nach drei Mieten im Verzug.


    Ein paar mehr Infos wären hilfreich.


    LG, Jalale.

  • Genaues weiß ich da auch noch nicht. Hab die ganze Tragödie ja erst am Freitag erfahren und der Sohn hat auch keinen durchblick bei den Finanzen.


    Ich hatte nur erst mal gehofft, grob zu erfahren, was für Möglichkeiten da bestehen, bevor ich morgen mit seiner Mutter ein ernstes Wörtchen rede und mit dem vermieter einen Deal aushandel. Denn die Räumung ist ja schon am Donnerstag.


    Tatsächlich stehen 3 Monatsmieten aus, insofern wird der Vermieter wohl das recht dazu haben. Aber der will ja auch sein Geld bekommen und weiterhin seine Wohnung vermietet haben, da denke ich wird der an einer Vereinbarung interessiert sein. Da bin ich erst einmal zuversichtlich. (Generell ist die Wohnung wegen ihrer Lage wohl auch schwer zu vermieten, in der Gegend stehen mehrere ähnliche Wohnungen seit langem leer)


    Und bei der Bank werde ich dann wohl um ein mitarbeitergespräch zwecks Kostenplan oder so etwas nicht umhin kommen.


    Aber es hilft schonmal zu wissen dass sowohl Wohngeld als auch Sozialgeld in Frage kommen. Bei Renten scheint es immer so viele Sonderregelungen zu geben, dass ich mir nie sicher bin, was nun eigentlich geht.



    Was ich heute ebenfalls erfahren habe, ist, dass der Sohn seinen zivildienst verrichtet und daher ein kleines Einkommen hat. Aber ich denke, je nach Höhe bleibt die Möglichkeit für Wohngeld und Sozialgeld?


    Auch wohnt er offiziell bei seiner Mutter, tatsächlich lebt er bei seiner Freundin. Wie schaut das dann mit Wohngeld und Sozialgeld aus, wenn er beschließt auszuziehen (das Verhältnis zur Mutter ist nicht besonders gut)? Geht das einfach so? Denn ich hab da was im Gedächtnis, dass man nicht einfach so ausziehen kann, wenn man dann automatisch auf Sozialleistungen angewiesen wäre. (Es sei denn das Wohnen bei den Eltern wäre unzumutbar) Trifft das bei ihm noch zu?

  • Hallo Zara,


    also dem Sohn steht keine Sozialhilfe zu. Als Zivi verdient er meiner Erfahrung nach doch gar nicht so schlecht. Wohngeld kann er natürlich beantragen. Damit stellt sich auch nicht die Frage, ob er ausziehen darf, er kann das frei entscheiden. Probleme mit dem Auszug würden auftreten, wenn er ALG II beantragen würde, dort greift nämlich die U25-Regel.


    LG, Jalale.