Hilfe: Fragen zum Hartz 4 Antrag

  • Hallo zusammen,


    ich habe mal ein paar Fragen zu meinem Hartz 4 Antrag. Und zwar habe ich mein Studium am 31.08.2009 erfolgreich beendet. In der Zeit war es schon sehr schwer für mich, meinen Alltag und mein Studium zu finanzieren. Wie die wirtschaftliche Situation es so will, habe ich bisher auch noch keine Stelle bekommen.


    Ich habe mich dann Anfang September arbeitssuchend gemeldet und einen Antrag auf Hartz 4 gestellt. Natürlich nur für die Überbrückungszeit. Bis zum Ende meines Studiums hat mein Vater mich mit seinen Möglichkeiten unterstützt. Leider hatte er im Sommer 2 schwere Herzinfarkte, musste operiert werden und war danach arbeitsunfähig (Frührente). Deshalb kann er mich nicht mehr unterstützen. Ich habe auch eine Wohnung von ihm bezogen. Für diese will er, sobald ich Arbeitslosengeld oder Gehalt erhalte, eine kleine Miete von mir haben.


    Vor seinen Herzinfarkten hat er mir noch zum Ende meines Studiums eine Reise in die USA geschenkt (dort wollte ich meine Sprache verbessern und evtl. nach Jobperspektiven schauen). Die Arge hat mir dann einen Termin genannt um meine Unterlagen für den Antrag einzureichen. Dort war ein aber schon in den Staaten und musste den Termin auf den 14.10.2009 verschieben. Als ich dann meine Unterlage eingereicht habe, wurde mir eine Bearbeitungszeit von 2 Wochen genannt. Dies ist jetzt 4 Wochen her und ich habe immernoch keine Antwort erhalten. Auch mehrfache Nachfrage hat nichts gebracht.


    Meine Krankenkasse hat sich nun auch gemeldet und angekündigt nach meinem Studium mehr als das doppelte von mir abzubuchen und das rückwirkend. Weiß momentan einfach nicht mehr weiter.


    Ich habe immer alles getan um einen guten akademischen Weg zu gehen und schnell einen guten Job zu bekommen. Leider bekommt man als Student kaum Unterstützung, im Gegenteil, es werden einem noch Steine in den Weg gelegt.


    Meine Fragen nun:


    1) Wielange soll ich noch warten? 4 Wochen finde ich mehr als unangebracht, da ich mit allen Verbindlichkeiten in Vorleistung trete und mich sehr bemühe endlich einen Job zu bekommen. Ausserdem wurden mir 2 Wochen zugesagt und ich wohne nicht gerade in einer Großstadt. Wenn das Geld nicht bis zum 15. November bei mir eingegangen ist, bucht die Krankenkasse den Beitrag und den Differenzbetrag der letzten Monate ab. Dann weiß ich wirklich nicht mehr weiter.


    2) Da ich die Leistung von der Arge ja rückwirkend bekomme, wollte ich wissen, welcher Zeitpunkt maßgebend ist. Der Tag an dem ich den Antrag gestellt habe (Anfang September), oder der Tag an dem ich alle Unterlagen einreichen konnte (14.Oktober). Jemand anders durfte die Unterlagen ja nicht für mich abgeben, ebenso wenig wie Einreichung auf dem Postwege. Ich hatte alle Unterlagen vor meiner Reise zusammen, durfte sie nur nicht abgeben, da die Arge keinen Termin frei hatte. Das muss man sich mal vorstellen.


    3) Muss ich mich von den Bearbeitern der Arge so abspeisen lassen? Schließlich bin ich kein "Schnorrer" der auf der faulen haut sitzt. Ich frag mich mittlerweile ernsthaft, ob es nicht der bessere Weg gewesen wäre, vor 4 Jahren ein Ausbildung zu machen und danach direkt ins Berufsleben durchzustarten, anstatt diesen wirklich "schweren" (finanziell) akademischen Weg einzuschlagen. Eigentlich habe ich das gemacht, um mir den Weg zur Arge auf Lebenszeit zu ersparen.


    Das ich noch einen Haufen an Studiendarlehen abzuzahlen habe muss ich nicht noch erwähnen oder!?


    Ich freu mich schon sehr auf eure Antworten.


    Beste Grüße von einem "auf dem Zahnfleich gehenden" Hilfesuchenden. :(


    P.s. Ein Freund von mir holt gerade auf dem zweiten Bildungsweg sein Fachabitur nach. Er hat seine Ausbildung abgebrochen und hatte keien Ahnung was er machen sollte. Er bekommt nun 500€ monatlich Schülerbafög die er nicht zurückzahlen muss. Aber Leute wie ich, die immer ein klares Ziel vor Augen hatten, einen lupenreinen Lebenslauf aufweisen können und alles getan haben, einen guten Job zu ergattern, bekommen nur Steine in den Weg gelegt. Wo ist da die Fairness?!

  • Ja, das mit dem Studium und trotzdem keinen Job finden kenn ich.
    Aber ich hab mich eh schon daran gewöhnt unterhalb der Armutsgrenze zu leben :-).


    Zu deinen Fragen:


    1. Hab auch vor Kurzem meinen Antrag eingereicht und mir wurden auch 2 Wochen zugesichert, sind noch nicht um, weiß nicht. Meine Sachbearbeiterin meinte HÖCHSTENS 3 Wochen, mal schauen. Kannst du keine Vorauszahlung bekommen?


    2. Der Tag an dem du den Antrag abgegeben hast ist ausschlag gebend (auch wenn noch nicht alle 5000 Papiere beisammen waren). Hat man mir so gesagt.


    3. Ich vermute mal ja. Ich muss mich auch z. B. um 400-EU-Jobs 70 km von meinem Wohnort (Berlin) entfernt in irgendwelchen Käffern bewerben ohne bisher auch nur einen Cent vom Amt gesehen zu haben. Dann erzählt man mir auch noch ich bin schwer zu vermitteln wg. mangelnder Berufserfahrung. Hab auch nie Bafög bekommen und musste mich selbst finanzieren und es kotzt mich jetzt richtig an, dass ich von irgendwelchen Sachbearbeitern jetzt behandelt werde als wär ich dumm (und dazu noch Schmarotzer). Habs jetzt 5 Monate herausgezögert mich arbeitssuchend zu melden, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass die vom A.Amt nur noch alles verkomplizieren (Hauptsache die können nen Stempel auf ihre Formulare machen) und man sieht ja jetzt, dass ich mein letztes Geld zusammenkratzen darf um in die brandenburgische Provinz zu fahren für Jobs, die ich gar nicht annehmen kann (400-Euro-Job, minus 115,- Ticket um überhaupt hinzukommen, minus 220,- Miete = wow: 65,- zum Leben). Davon, dass ich vielleicht in den Beruf einsteigen möchte, den ich gelernt (studiert) habe redet ohnehin niemand; soll mich als Büroaushilfe etc. bewerben :-(((.


  • Das ist doch eine Frechheit!!! Aber wenigstens geht es nicht nur mir so.


    Ich bin jetzt mittlerweile in der 6. Woche nach Einreichung der kompletten Unterlagen. Letzte Woche wurde mir konkret versichert (nachdem ich mal etwas ernster nachgefragt habe), dass ich diese Woche eine Antwort erhalte. Heute ist aber schon Freitag und ich glaube mittlerweile nicht mehr dran, dass noch etwas kommt diese Woche.


    Falls bis Samstag noch nichts da ist, werde ich mal mit dem Vorgesetzten sprechen müssen, denn nach 6 Wochen finde ich, ist das mal angebracht. Ich muss mich doch auf die Aussagen verlassen können. Erst hieß es 2 Wochen, dann wurde ich immer wieder auf nächste Woche vertröstet, aber es tut sich einfach nichts.


    Ich habe mal eine Zeit lang für meinen Vater gearbeitet, der eine Firma im Trockenbaugewerbe hatte. In dieser Zeit hat er sehr viele Arbeitssuchende von der Arge bei sich untergebracht. Ich muss nicht erwähnen, dass sie da sch*****freundlich waren. Aber jetzt wo wir mal Hilfe benötigen, muss man sich so behandeln lassen. Eins steht fest, wenn ich mal irgendwann in leitender Position bin, und die Arge bei mir anruft, weil sie Leute vermitteln wollen, werde ich mich sehr wohl daran zurückerinnern!!!!

  • Mittwoch hatte ich einen Termin bei dem Vorgesetzten und siehe da: Heute ist das Geld auf meinem Konto. (Nach über 6 Wochen). Es geht doch. Man muss nur hartnäckig sein. Er hat sich auch mehrfach entschuldigt, da es eigentlich nicht länger als 4 Wochen dauern darf...