Bildungsgutschein nicht gewährt

  • Huhu,


    ich habe folgenden Fall und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.
    Ich wollte eine Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration anfangen, bei Megalearn, mit IHK-Abschluss. Im Test hatte ich über 90% der Fragen richtig beantwortet und war positiv gestimmt. Als ich bei meiner Arbeitsvermittlerin war, kam folgendes zu Stande:


    Bevor das Gespräch statt fand, wurde ich gefragt, ob der Teamleiter teilnehmen darf, da er als Betreuer der Schulen mehr Ahnung besäße.
    Dieser Bitte stimmte ich zu, da ich mir mehr Informationen erhoffte.
    Nachdem ich erklärt hatte, dass ich die Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration machen möchte, Zeugnisse vorgelegt und die Testergebnisse erwähnt hatte, wurde mir vom Teamleiter folgendes mitgeteilt:


    - die Arge gibt derzeit keine Bildungsgutscheine aus, das Kontingent ist erschöpft, weitere Gutscheine werden erst wieder ab Feb. '11 ausgegeben (in der kaufmännischen Maßnahme in der ich mich zu dieser Zeit befand, war eine ehemalige Arbeitsvermittlerin als Sozialpädagogin angestellt, welche mir vorab gesagt hatte, dass sie mit einem derzeitig bei der Arge beschäftigten Vermittler gesprochen hatte, welcher ihr bestätigte, es müssten sogar derzeit mehr Gutscheine rausgehen)
    -schulische Ausbildungen finden keinen Absatz auf dem Arbeitsmarkt (laut Teamleiter werden nur 30% der Absolventen übernommen bzw. in Arbeit eingegliedert)
    - bevor die Arge an die 30.000€ für meine Ausbildung ausgibt, solle ich mich erstmal über firmenfinanzierte Umschulungen informieren
    - der Markt sei hinreichend "überfüllt" mit Nachschub an IT'lern (er bot mir daraufhin direkt an, sollte ich eine Umschulung im handwerklichen Bereich, er nannte konkret das Beispiel Schweißer, in Erwägung ziehen, bekäme ich sofort einen Bildungsgutschein)


    Ich versuchte jeden Punkt so gut es geht zu dementieren und positives hineinzubringen. Nach über einer Stunde war mir aber klar, da Punkt 4 und 1 sich widerlegen, dass ich gegen eine Mauer renne, also gab ich widerwillig auf.
    Nachdem der Teamleiter das Zimmer verlassen hatte, wurde folgende Eingliederungsvereinbarung aufgesetzt:


    - Sie informieren sich bei Unternehmen über Einstiegschancen nach einer schulischen Ausbildung im Bereich der IT-Systemintegration.
    - Sie knüpfen Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern und bemühen sich aktiv um Praktika vor der Ausbildung bzw. fragen nach Unterstützung bei Arbeitgebern (z.B. Ptaktika) während der Ausbildung.
    - Sie informieren sich über die Möglichkeit einer firmenfinanzierten Umschulung.
    - Sie nehmen an Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung, Erprobung und Kenntnisvermittlung teil ohne unentschuldigte Fehlstunden.


    Nun bewarb ich mich bei den Grone Schulen, firmenfinanzierte Umschulung zum Kaufmann für Bürokommunikation. Leider nicht das was ich machen möchte, aber wenigstens der Einstieg in den kaufmännischen Bereich, Weiterbildungen in Richtung IT kann man ja immernoch machen. Für die vorab laufende Eignungsfeststellung von 3 Monaten bekam ich sofort von meinem Arbeitsvermittler einen Bildungsgutschein.
    Ich bekam dann gestern eine E-mail von Megalearn, mit Informationen über die Ausbildung, worauf ich anrief und sagte, dass ich leider nicht teilnehmen kann, der Gutschein ist nicht gewährt worden. Die Dame war sehr perplex, da es wohl keinen Grund gibt, den Schein zu verwehren, zumal sie erst vorgestern noch weitere Teilnehmerbestätigungen mit Gutschein bekommen hat. Sie wird sich Informationen beschaffen und denkt es gäbe doch noch Möglichkeiten, u.a. könnte ich Einspruch einlegen.
    Leider ist jetzt schon der Vertrag mit Grone über die Eignungsfeststellung unterschrieben und die Ausbildung bei Megalearn beginnt schon am 27.9.
    Ich habe mir nun einen weiteren Termin bei meinem Vermittler geholt und hoffe auf Tipps und Hilfe von euch, vielleicht hat jemand ähnliches erlebt oder weiss einen Rat, wie ich doch noch zu meinem Traumberuf kommen kann, denn dies ist er definitiv.


    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten =)

  • 30 000 EUR ist ja nun nicht gerade wenig Geld für die Ausbildung. Also ich hatte mich auf einen Job beworben den ich nicht gelernt habe. Hätte auch eine Umschulung machen können mit einem Bildungsgutschein. Erst kam eine Zusage zum Bildungsgutschein und dann wollte der SB doch nicht so wirklich. Jedenfalls habe ich bei der Firma ein 2- wöchiges Praktikum gemacht und wurde danach eingestellt. Ich wurde dann bei der Firma angelernt und bin seit Mai 2010 dort beschäftigt.

  • Hallo SaintStyle,


    Der Teamleiter hat Argumente dargelegt, die nicht so einfach zu entkräften wären. Das zeugt schon mal davon, dass er Ahnung von seiner Arbeit hat.
    Denn wie @Edgar schon sagte, sind 30000 € kein Pappenstiel und die Direktionsebene der Vermittler würde es bestimmt nicht gerne sehen, wenn Bildungsgutscheine nur in relativ geringer Wahrscheinlichkeit zu dauerhafter Arbeit führen. ( Z.B. Anerkennung des Ausbildungsweges / Marktsituation )


    Wenn sich ein AG fände, der eine Einstellungszusage bei bestandener Prüfung gäbe, sähe die Sache meist schon anders aus.
    Wenn eine artverwandte Arbeit zu bekommen wäre, könnte eine vergleichbare Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration auch an einem der Fernlehrinstitute zu 95 % von Daheim nachgeholt werden. Hier bliebe nur vorab zu prüfen, welche Zulassungsvorraussetzungen zu erfüllen wären.


    mfg


    allo