Ein Euro Jobs- Wie sieht das in den anderen Bundesländern aus

  • Ich selbst komme aus Schleswig- Holstein, genauer gesagt aus dem Kreis Schleswig- Flensburg.
    Bei uns hier ist das so, das nicht das Arbeitsamt, also die Arbeitsagentur, die Arbeit rund um das ALG 1 und 2 übernommen hat, sondern der Kreis hat damals einen Antrag gestellt auf Selbstverwaltung und hat ihn bewilligt bekommen, so gehört der Kreis Schleswig- Flensburg zu den wenigen Kreisen, die die ganze ALG- Geschichte unter sich haben!
    Oft genug hab ich nun schon erwähnt, das ich seit über 2 Jahren in dem Ein Euro Job festhänge, doch nun will ich euch mal erzählen, wie das bei uns hier oben wirklich abläuft, wie die Integrationsstelle mit uns umgeht und ich hoffe, das Ihr mir erzählt, wenn ihr mögt, wie das bei Euch mit dem Ein Euro Job ist.


    1. Die beiden größten Trägergesellschaften hier im Kreis beziehen ab dem dritten Monat, die ein Teilnehmer in der Maßnahme steckt, 250 Euro (Wir nennen es Kopfgeld).
    Für alle im Kopfrechnen guten, bei ca. 180 Teilnehmern, in guten Zeiten, 160 davon sind über drei Monate da, sind das 40000 Euro im Monat. Davon werden angeblich die Spritkosten (10 Wagen a 70 Liter Tankvolumen, alle Diesel und 6 Benziner der Festangestellten), die Materialkosten der Motorsägen, Werkzeuge und Materialien der Schwestermaßnahme (kleine Häuser für einen Freizeitpark mauern) gezahlt, dazu kommen die Klamotten und Schuhe, die wir ja gestellt bekommen.


    2. Die Auftraggeber zahlen im Grünen Bereich die Maschinenstunden, für eine Sägestunde wird 5,50 EURO berechnet, für eine Stunde mit dem Freischneider/ Motorsense 6,50 EURO, das fließt dann auch zu den Materialkosten dazu, da die Geräte ja Sprit und Öl brauchen!
    Wir EIn Euro Jobber sind vollkommen kostenfrei für den Auftraggeber.



    Was sagt ihr dazu?! Wie ist das bei euch?!

  • hallo Steffi 1979 !


    Welche Vereinbarung zwischen Maßnahmeträger und euch gibt es? Erhaltet Ihr 1,05€ die Stunde und ein halbes Jahr Fortbildung bei einem anderen Träger zwecks Qualifizierung?


    Ich denke, das ich in den Sozialgesetzen etwas über die max. Dauer finden werde, demnach heisst es so wie ich mich erinnere, das höchstens 6 Monate ein Leistungsempfänger vepflichtet werden kann eine 1 € Job Massnahme zu leisten und das dies nur in Bereichen zulässig ist, die ansonsten auch nicht von Wirtschaftsunternehmen erfüllt werden können. Ich sehe da aber das Bild des Landschaftsgärtners oder - Pflegers in euren Aktionen als durchaus alternativ und praktikabel.


    Dananch müsste mit der Maßnahem für die nächsten 6 Monate schluss sein, da die Leute dann aber wieder auf der Strasse liegen bietet der Träger ( hier die AWO) Qualifizierungsmassnahmen die sie ebenfalls mit 1,05 € auf 6 Monate vergütet. Danach kann man natürlich wieder in einen 1€ Job einsteigen. Ausserdem zahlt die AWO auch die Fahrkosten (Bus -oder Bahnkarte) oder einen Benzinausgleich. Pauschal 96€ mtl.


    Man kommt so auf knapp 250 € zusätzlich zu ALG II


    Wenn wie hier geschehen dann z.B. auch Alkoholiker in die Maßnahme gebracht werden, verfährt die ARGE vor Ort sogar recht sinnvoll, denn Sie teilt die täglichen 8 Stunden Massnahme über das halbe Jahr auf 4 Stunden für das ganze Jahr auf, was den Leuten zumindest eine Trockenphase von 4 Stunden abverlangt! Das kann man so auch voll und ganz unterstützen, oder sogar als sehr vernünftig ansehen!


    Ich hoffe, ich habe Dir etwas weiter helfen können.



    Ps.: Ich z.B. wurde sogar von der Arbeit in Tischlerei, Kleiderkammer und Schlosserei befreit und habe quasi die volle Zeit in der Quali-Maßnahme verbringen sollen, bis auf den Eklat mit der dusseligen Referentin!

  • Danke für deine Antwort, Horst, aber ich wollte eigentlich mal wissen, wie das generell mit den Mehraufwandentschädigungen in den Bundesländern gehandhabt wird.
    Ich weiß zum Beispiel, das speziell hier bei uns in Schleswig- Holstein jeder Kreis seine eigene Entschädigung hat, Stadt Flensburg zahlt 1,50 Euro die Stunde, in Nordfriesland wird wieder anders gezahlt!
    Was Qualis angeht, ich hatte vergangenes Jahr die Möglichkeit, den kleinen Sägeschein zu machen, auf Firmen- und Staatskosten, vorletztes Jahr habe ich den Sachkundenachweis in Pflanzenschutz, ugs. Giftschein, gemacht, als Lehrgangsbeste bestanden, wir waren eine Woche lang auf der DEULA, die Deutsche Landwirtschaftschule in der Nähe von Rendsburg und haben dort Kost und Logis auf Firmen- und Staatskosten gehabt. Ansonsten wurde bisher der Staplerschein angeboten und es sollen noch die Schweißerscheine folgen.
    Ich muß noch dazu sagen, der Träger, bei dem ich bin, ist eine Tochtergesellschaft der Kreishandwerkerschaft, deswegen ist alles im Baubereich angesiedelt, was wir machen!
    Und was auch noch wichtig ist, wenn man hier einen Termin hat bei Auswegsberater oder Ähnlichem und diese wollen, das man einen 1 Euro Job macht, werden als erstes die beiden großen Träger erwähnt, caritative Einrichtungen oder andere Mäglichkeiten für Ein Euro Jobs werden nur auf Nachfrage in Betracht gezogen.