Zwischen Schule und Bund

  • Ahoi, ich rede mal einfach nicht um den heißen Brei, sondern komme straight zur Sache, Situation ist folgende:


    Bis zum 28.05.09 besuche ich die Berufsoberschule und mache derzeit mein Abi. Beziehe Schülerbafög in Höhe von 380 €. Dazu habe ich noch einen 400-Basis Job der monatlich ca. 350 € abwirft - letzte Bafögzahlung erfolgt dementsprechend im Mai, sodass ich ab Juni kein Bafög mehr bekomme. Hab auch schon eine Ausbildung hinter mir, in der ich noch 2 Monate vor Beginn der 1jährigen FOS gearbeitet habe (nach Ausbildung 1 Jahr FOS, dann 1 Jahr BOS). So, nun habe ich kurzfristig Post vom KWEA gekriegt, in der steht, dass ich zum 01.07.09 gezogen werde.


    Mein Problem: Wie überbrücke ich den Juni? Jetzt krieg ich noch Bafög/Kindergeld/Nebenjob. Den Nebenjob werde ich vermutlich auch im Juni behalten, Kindergeld und Bafög fallen weg. Ein Besuch beim Arbeitsamt hat ergeben, dass mein Anspruch auf ALG I verfallen ist, weil ich vor der Schule und nach der Ausbildung keinen einzigen Tag lang arbeitslos gemeldet war, ergo keine 2 Jahre eingezahlt habe (was an sich schon unerhört ist...sowas sagt einem ja keiner vorher...).


    Ich wohne noch bei meiner (alleinerziehenden) Mutter, die selber Frührente bezieht und nebenbei noch als Putzkraft auf 400-Basis arbeitet. Dennoch reicht das Geld, was sie nach Hause bringt, kaum für sie aus, da sie noch einen Teil der Medikamente selber bezahlen muss (hatte Gehirntumor, daher Frührente). Da vermutlich noch eine dicke Stromrechnung+Heizkostenrechnung in bälde kommen wird, kann das ganze dann schon recht eng werden...


    Der Mann beim Arbeitsamt meinte, ich müsste für diesen Monat dann ALG II beantragen - da ich bisher noch nicht damit konfrontiert war, bin ich gerade etwas erschlagen von den ganzen Behördengängen, dem Beamtendeutsch und den Formularen. Meine Frage: Lohnt es sich für mich, für den JUNI ALG II zu beantragen? Hab ich da überhaupt eine Chance drauf, wenn ich einen Nebenjob habe? Ab Juli gibt es dann ja Wehrsold und ich bin dann ausser Haus (also keine finanzielle Belastung für meine Mutter), was die Lage vielleicht einwenig entspannt...weiß erhlich gesagt nicht, wo ich nun stehe und wäre für einwenig Auskunft dankbar.


    mfg
    Lou

  • Bin noch 22 Jahre, werde aber im September 23. Es ist also ratsam einen Antrag zu stellen? Wie schnell wird sowas denn bearbeitet? Ich mein, bis dahin ist ja nicht mehr viel Zeit und die Mühlen der Behörden mahlen ja bekanntlich nicht gerade schnell. Ich hab einfach nur die Befürchtung, dass ich zahlreiche Behördengänge und Angaben tätigen muss, die in keinem Verhältnis (=vergebens ?) zum Aufwand stehen, zumal ich mir schon ausmalen kann, dass die in den Formularen jede erdenkliche Kleinigkeit aufgelistet haben wollen - und ich bin nicht gerade ein Fachmann in solchen Angelegenheiten :/

  • Hallo,


    deine Befürchtungen sind schon gewissermaßen gerechtfertigt, jedoch ist das wohl größere Problem, dass du dich selbst krankenversichern müsstest für diesen einen Monat, wenn du kein ALG II beziehst. Das kostet ca. 150 €.
    Ich würde rechtzeitig einen Antrag stellen, also möglichst sofort, das Ende deiner Schule ist ja absehbar. Die ARGE braucht für die Bearbeitung ca. 4-6 Wochen.
    Da du unter 25 bist, bildest du mit deiner Mutter eine BG, wie Kitty schon schrieb, wird ihr Einkommen also bei dir angerechnet. Es kann natürlich sein, dass ihr aufgrund eurer Einkommen kein ALG II- Anspruch habt. Vorab kannst du ja mal einen ALG II-Rechner im Internet nutzen (google einfach danach).


    LG, Jalale.