Kein Bafög trotz Schule?

  • Hallo erstmal,


    ich bin heute mal wieder ausgerastet, als ich mit den Behörden telefonieren musste. Beschreibe aber nun erstmal unsere Lage:


    Ich bin verheiratet und wohne mit meiner Freu und unserem Sohn in einer eigenen Wohnung. Habe bis vor kurzem noch gearbeitet und zusätzlich ALG II bekommen (Aufstocker). Der Vertrag ist nun ausgelaufen und ich wollte jetzt am 01.08. mein Fachabi nachholen (12. Klasse Fachoberschule Wirtschaft). Habe auch schon eine abgeschlossene Ausbildung zum Industriekaufmann.


    Unser ALG II wurde vor 2 Monaten einfach gestrichen, weil wir angeblich zuviel ALG I bekommen ( insgesammt ca. 1200 € für 3 Personen, ohne Abzüge von Miete, Strom und dem ganzen Mist).


    Nun haben wir den ganzen Mist mit den Anträgen... Wohngeld wurde bewilligt, aber nur lachhafte 20 € im Monat.


    Und nun zum Hauotthema:


    Ab 01.08. fängt meine Frau eine Ausbildung an (Vergütung 350 € brutto) und ich gehe zur Schule und somit kein Verdienst. ALG I fällt dann ja auch komplett weg für beiden. Die Kinderkrippe für unseren Sohn soll auch 300 € im Monat kostet. Und von der Bafög-Stelle höre ich jetzt, dass es für diese Schulform kein elternunabhängiges Bafög gibt. Sobald ich den Verdienst meiner Eltern jetzt angebe bekomme ich bestimmt keinen Cent. Mein Vater ist Frührenter und bekommt aber noch zusätzliche Rente von seinem früheren Arbeitgeber und meine Mutter verdient gut als Versicherungskauffrau.


    Was soll man da jetzt machen? Ich meine, es kann doch nicht Sinn der Sache sein, dass einem die Eltern das Leben finanzieren sollen, obwohl man schon lange nicht mehr bei ihnen wohnt und selber schon eine eigene Familie gegründet hat?


    Wir stehen jetzt schon die ganze Zeit ohne Geld da und ich mache mir da wirklich Sorgen um unseren Sohn, dass wir ihm bald noch nichtmal mehr Windeln etc kaufen können. Hat jemand von euch einen Vorschlag, was wir ab dem 01.08. da noch machen könnten? Die beim ALG II stellen sich auch quer, da wir wohl genug Geld haben sollten, wenn wir alles beantragen...


    gruß burz

  • Das ist schon eine besch.... Situation.Ich würde sagen deine Frau wenn es ihre erste Ausbildung ist könnte doch BAB beantragen.Ihr würdet dann ja auch mehr Wohngeld bekommen.Die Kostenübernahme für den Kindergartenplatz eures Sohnes könnt ihr beim Jugendamt beantragen.Es gibt ja nicht für jede Schulform Bafög.Dies scheint hier bei dir so zu sein.Wenn du allerdings Schule machst bekommst du auch keine ALG2 Leistungen.Da wird dir nur die Unterstützung durch deine Eltern bleiben.

  • Was meinst du eigentlich mit: "... gibt es für diese Schulform kein elternunabhängiges Bafög ..."? Vermutlich haben deine Eltern dir deine Ausbildung, die du bereits abgeschlossen hast (Industriekaufmann) finanziert? Dann sind sie zur Unterhaltszahlung für eine zweite Ausbildung nicht verpflichtet. Dass man natürlich als Eltern (wenn man gut verdient) sein Kind bis zu einem gewissen Grad dennoch unterstützt, wäre für mich klar, ist aber Ermessensfrage. Vielleicht, aber da kenne ich mich nicht weiter aus, könnt ihr andere Mittel in Anspruch nehmen, wie beispielsweise einen Bildungskredit oder dergleichen. Infos dazu erhaltet ihr hier in der oberen Menueleiste unter "Bafög" und dann in der linken Leiste "Bildunskredit" etc. Außerdem könntet hr euch nach der Möglichkeit "Kindergeldzuschlag" erkundigen, das müßtet ihr auf jeden Fall bewilligt bekommen, und wie von Kitty vorgeschlagen auch "Wohngeld". Vielleicht ergibt alles zusammen eine Möglichkeit der Durchführung eurer Vorhaben.

  • Naja die erste Ausbildung haben sie nicht wirklich finanziert, also das ist Ansichtssache. Habe in der Ausbildung noch bei meinen Eltern gewohnt und da selber n bisschen was verdient. Also kein zusätzliches Geld bekommen von denen. Verschulden mit einem Bildungskredit würde für uns erstmal nich in Frage kommen, da ich nicht weiß, wie wir sowas zurückbezahlen sollten. Und ja ein bisschen Unterstützung bekommen wir natürlich von meinen Eltern (Bezahlen z.b. Versicherung fürs Auto). Aber wir sind ja immerhin 3 Personen und da kommt man auch mit einem "Taschengeld" von denen nicht weit. Das ganze Leben für 3 Personen können die auch nicht finanzieren.


    grade hier auf der seite gefunden:


    Zitat

    Besondere Ausschlusskriterien beim Wohngeld
    Von der Zahlung des Wohngeldes grundsätzlich ausgeschlossen sind alle Personen, die staatliche Transferleistungen (beispielsweise ALG II oder BAföG) in Anspruch nehmen und die Personen, die in einer solchen Bedarfsgemeinschaft leben. Hier geht der Gesetzgeber davon aus, dass die entsprechenden Kosten der Unterkunft bereits bei den Transferleistungen ausreichend berücksichtigt werden.


    also wenn ich dann bafög beantrage, bekommen wir kein Wohngeld? und wenn wir nur bafög beantragen und das nicht reicht, kann man dann auch kein ALG II bentragen als Zuschuss? Glaube ich brech hier bald ab. Wenn man sich fortbilden will, damit man bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, geschweige denn, damit man überhaupt Arbeit findet, wird man nur bestraft. Kein Wunder warum viele nur ALG II beziehen und nichts mehr machen. Ist wirklich einfacher und man bekommt sogar mehr...

  • Also haben deine Eltern dich in der Ausbildung unterstützt mit Unterkunft etc. und verdient hast du sicher auch nicht gerade wenig dafür, dass es eine Ausbildung war. Das ist nun mal so. Die meisten müssen Kostgeld oder so abgeben, wenn sie dann ihr eigenes Geld haben. Aber daneben:


    Hast du denn mal geguckt, ob so ein Bildungskredit für dich überhaupt in Frage käme? Ich weiß nicht, wie das mit den Konditionen ist; sowas ist meist zinslos, und beispielsweise beim Bafög (Studenten) zur Hälfte sozusagen "geschenkt", dann Rückzahlung erst Jahre später und für den Fall, dass man alles auf einmal zahlen könnte, wird wiederum die Hälfte vom Rest erlassen, so dass insgesamt also 3/4 zinslose nicht zurückzahlbare Unterstützung sind. Aber dennoch sieh den anderen Weg mal auch nicht zu eng: Wenn deine Frau Ausbildungsvergütung hat + 164 € staatliches Kindergeld + 140 € Kindergeldzuschlag + Wohngeld (das nicht eben gering ist, wenn ihr sonst kein weiteres Einkommen mehr habt - dazu benutze doch mal den Rechner im Netz), und du dann vielliecht noch einen Minijob annimmst, könntet ihr ohne deine Eltern so um die 1000 € haben. GEZ und Kitaplatz und Autoversicherung + Zuzahlung Krankenkasse entfallen bzw. Kitaplatz wird sehr viel billiger. nd es ist ja nicht für ewig. Verhungern wird euer Kind jedenfalls nicht.

  • Mir fällt noch ein, dass Personen, die Bafög beziehen und ein Kind haben, doch Wohngeld bekommen. Das war vor Kurzem hier im Forum mal Thema, finde es aber nicht mehr. Laß(t) erst einmal alles "sacken", bevor ihr in die eine oder andere Richtung entscheidet.