Kindsvater will keinen Unterhalt zahlen - vorsicht, lang! -

  • Hallo!


    Kurz zu meiner Situation… Ich habe sieben Kinder zwischen 18 Jahren u. neun Monaten, 6 mit meinem Exmann, den Kleinsten mit meinem Freund. Ich beziehe für mich und die Kinder Hartz IV, mein Ex hat sich kurz bevor ich mich von ihm getrennt hatte, selbständig gemacht; allerdings ist die Auftragslage mehr schlecht als recht und laut Berechung der Arge muss er von daher keinen Kindesunterhalt zahlen. Wir wohnen beide weiterhin in unserem Haus – ich mit den Kindern im EG, mein Ex mit seiner Freundin im 1. OG. Allerdings haben die beiden – da sie auch Hartz IV-Empfängerin ist – angegeben, sie hätten nur eine WG. (Dass das alles andere als korrekt ist, weiß ich auch, aber es ist deren Sache, da mag ich mich nicht einmischen.)
    Es hat wohl auch schon zweimal ein Kontrollbesuch eines AA-Mitarbeiters stattgefunden, wobei der einmal sogar von meinem Ex in meiner Abwesenheit in meine Wohnung gelassen wurde (wovon ich natürlich seehr begeistert war:eek:), also hat das Amt auch hier einen Überblick hat. Zudem wurde die Freundin meines Ex irgendwann mal gebeten, aufzuzeichnen wie genau die Zimmer innerhalb des Hauses verteilt sind. Klar, die Leute von der Arge sind misstrauisch, und das ist ihnen wohl auch nicht zu verdenken.


    So, nun zum eigentlichen. Mein Freund und Vater meines jüngsten Kindes ist nun aufgefordert worden Kindesunterhalt zu zahlen; lt. deren Berechnung 212,- Euro. Wir wohnen nicht zusammen, allerdings ist er inoffiziell fünf, sechs Tage in der Woche hier bei uns. Wäre er offiziell hier gemeldet und also 365 Tage im Jahr hier, müsste er, da eheähnliche Gemeinschaft, für alle meine Kinder aufkommen…zum anderen braucht er von meinem halben Dutzend immer mal wieder eine kleine Auszeit (was ich gut verstehen kann;)) und ich brauche, ganz ehrlich, auch immer mal wieder eine Auszeit von ihm:D…denn, bei aller Liebe…er ist kein Mann, mit dem frau sieben Tage die Woche händchenhaltend aufm Sofa zu sitzen könnte – da würden wir beide verrückt;)! So, nun hat er aber keine Lust zu zahlen – seine Argumente: zum einen zahlt mein Ex auch nichts, zum anderen wird der Unterhalt auf mein Hartz IV komplett angerechnet, unterm Strich bekommt sein Sohn also nichts davon zu sehen bzw. habe ich dadurch nicht mehr Geld auf dem Konto…und außerdem zahlt die Arge für den Kleinen weniger als sie von ihm an Unterhalt fordert…er würde so also die Kinder meines E indirekt noch mitbezahlen. Mein dezenter Einwand, dass es ja vielmehr der Steuerzahler sei, der dann für seinen Sohn zahlen müsse, ließ er erst gar nicht gelten.

    Er überlegt nun also fieberhaft, wie er sich um den Unterhalt drücken kann und ist auf die „tolle“ Idee gekommen, er könne ja ebenfalls hier im Haus einziehen!! Wir haben noch unterm Dach ein Zimmer, dass wir von den Maßen her gar nicht vermieten dürften – da hat mein ältester Sohn sein Zimmer (was die Arge auch weiß, s. o.). Mein Freund will nun mietfrei und gegen Erstattung der NK (Strom, Wasser…da oben ist eine Toilette u. Waschbecken) dort einziehen, bzw. hier seinen Hauptwohnsitz anmelden, seine Wohnung in K. als Zweitwohnsitz….offizielle Begründung: er will näher bei seinem Sohn sein und diesen mitbetreuen, bzw. mich entlasten. Das stellt er sich dann so vor (offizielle Version fürs Amt), dass er nach der Arbeit (zu unterschiedl. Zeiten, da er Schicht arbeitet) in meine Wohnung reinkommt…natürlich nur, um den Kleinen zu betreuen, so dass ich mehr Zeit für die sechs Älteren habe…und irgendwann abends wieder nach oben in seine „Wohnung“ verschwindet. Dort oben fliegen natürlich sämtliche Sachen meines Sohnes (16 J.) herum und natürlich hält er sich nach der Schule auch dort auf. Aber egal, meint mein Freund, er kann ja ein Schloss vor die Tür machen; da er nicht im Bezug ist, ist er auch nicht verpflichtet, dort jemanden reinzulassen. Weiters soll mein 16jähriger Sohn sich in der Arge-Variante dann ein Zimmer mit dem neun Monate alten Baby teilen (seehr realistisch..aber alle anderen Kinderzimmer sind entweder winzig oder schon mit zwei Kindern belegt). Dort steht ohnehin ein großes Bett und mein Freund will dann seine Klamotten etc. dort in den Schrank räumen…falls einer reinguckt, kein Problem, er und mein Sohn haben in etwa die gleiche Größe….


    Durch diesen „Umzug“ könne er mehr Fahrtkosten in Abzug bringen (statt 47 dann rd. 70 km einfache Strecke) und dadurch den Unterhalt drücken. Außerdem könnte er diese natürlich auch in der Steuer absetzen, uuuund er wäre auf der Strecke, die er ja wirklich fast jeden Tag fährt auch versichert, falls mal was passiert. Ich kann mich seinen Argumenten nicht ganz verschließen, finde nur komisch, dass ihm all das erst jetzt, mit Zugang der Unterhaltsforderung, einfällt!? Trotzdem habe ich größte Bedenken und will die ganze Sache eigentlich überhaupt nicht. Die Arge hat uns eh schon im Auge, da sie wohl auch meinem Ex die WG-Geschichte nicht so recht abkauft. So, und nun soll ich da noch eins drauf setzen und meinen Freund ebenfalls hier im Haus einziehen lassen….ich meine, da kann doch jeder dran fühlen, dass da was oberfaul ist!! Aber mein Freund meint, ich sei zu ängstlich, man könne das ruhig riskieren, da die Arge ja in der Beweislast sei und uns so nichts nachweisen könne. Aber…bei wem stehen die dann ggf. auf der Matte…wer muß Rechenschaft ablegen…wer bekommt blöde Briefe…wer wird zum Gespräch bestellt oder bekommt womöglich sogar die Leistung gekürzt und ist dran, wenn die ganze Lügerei auffliegt?? Da hängt doch meine ganze Existenz und die der Kinder dran!! Aber das will er nicht sehen, für ihn zählen die Fakten bzw. Zahlen, die er vor sich hat mehr, als meine Gefühle bei der Sache. Er ist stinksauer, generell weil er zahlen soll, aber auch auf mich, weil ich ihn nicht unterstütze sondern ihm bei seinen „schönen“ Plänen auch noch Steine in den Weg lege.


    Ich hab ihm dann auch noch ein Urteil des OLG von diesem Jahr vorgelegt, wo ein Vater, der sich auf die gleiche Art drücken wollte Unterhalt für sein Kind zu zahlen, dazu verdonnert wurde, in die Nähe seiner Arbeitsstelle zu ziehen, um die Fahrtkosten zu kürzen und den Unterhalt zahlen zu können. Zieht bei ihm aber auch nicht, weil er meint, der deutsche Staat könne ja nicht die finanzielle Versorgung eines Kindes über die Betreuung stellen, und ein Recht auf Betreuung hätten nun mal beide Eltern. Da gebe ich ihm auch recht, natürlich soll ein Vater nicht nur aufs Bezahlen degradiert werden, das wäre ja armselig….aber keinen Unterhalt für das eigene Kind zahlen zu wollen und alles zu tun um das auch nicht tun zu müssen, das finde ich genauso mies!
    Nun, im Prinzip, wie schon ges
    agt, stehe ich der ganzen Sache ablehnend gegenüber. Ich werde aber von meinem Freund massiv unter Druck gesetzt, mir wird die „Schuld“ in die Schuhe geschoben, mit allen Mitteln ein Sch…gefühl vermittelt…soweit, dass ich nun schonwieder – entgegen meiner Überzeugung – fast soweit war zu sagen, na gut, ich überlege es mir und wir machen das doch. Selber schuld, werdet Ihr nun denken, warum grenzt sie sich nicht klar ab von dem ganzen Mist und vertritt ihren Standpunkt, sondern jammert uns hier die Ohren voll. Nun, unter anderen Umständen würde es mir bestimmt auch besser gelingen, das zu tun….aber ich hatte die letzten Wochen so einiges um die Ohren….meine Mutter ein Herzinfarkt…und in unserer Familie ein heftiger grippaler Infekt, wo es schön einen nach dem anderen erwischt hat (bei acht Leuten dauert das ;-) )….zum Schluss dann auch noch mich…und der Kleine und ich sind immer noch angeschlagen. Da fehlt mir nun wirklich momentan die Energie und Durchsetzungskraft für so eine Sch…. * sorry *. Ich habe aber fest vor, egal wie sauer er ist und wie lange er noch in seiner Schmollecke bleibt, bei mir, meinem Bauchgefühl und meinem Standpunkt zu bleiben und mich nicht beeinflussen zu lassen. Trotzdem an Euch die Frage, was Ihr dazu denkt….wären die Pläne meines Freundes realistisch und glaubhaft durchzusetzen, oder sieht er in seinem „Wahn“ (er hat sich derart in seinen Frust hineingesteigert, dass man es durchaus so nennen kann!) alles nur noch durch die rosarote Brille? Dass er im übrigen in erster Linie nur an sich und seinen Vorteil denkt, braucht mir keiner zu sagen, das sehe ich selbst (er natürlich nicht so), und finde ich total enttäuschend!!


    Des weiteren die Frage an Euch: er hat sich einen RA genommen, da die Berechnung der Arge auch nicht korrekt war und er mit dessen Hilfe auch gedachte, ein paar Tipps zu bekommen, wie er sich erfolgreich vor der Unterhaltszahlung drücken kann. Heißt, erstmal zahlt er keinen Unterhalt, er hat sogar gesagt, er wäre bereit, bis zum Europäischen Gerichtshof zu gehen….das Ganze kann also dauern! Die Arge hat diesen Betrag aber bei ihrer Auszahlung bereits in Abzug gebracht, und diese rd. 200, - Euro werden mir nun Monat für Monat fehlen – gerade jetzt kurz vor Weihnachten natürlich ganz klasse!! Welche Möglichkeiten habe ich, doch noch an dieses Geld zu kommen? Bei meinem Ex war es so, dass da die Arge den kompletten Betrag an mich überwiesen hat, und mein Ex hätte den Unterhalt (müsste er denn welchen zahlen) seinerseits an die Arge zahlen müssen. Ich bin davon ausgegangen, das läuft immer so….heißt, mein Auskommen und das der Kinder wäre weiterhin gesichert gewesen. Jetzt stehe ich vor dem Dilemma, dass ich meinen Freund ja nun nicht per RA verklagen möchte…aber auf das Geld eben auch angewiesen bin. Habt Ihr da einen Rat für mich?


    Sorry, wenn das hier vielleicht ein bisschen konfus rüberkommt….bin gerade wirklich super angespannt, frustriert, immer noch krank….stehe echt total neben mir…. Das sollte echt kein Jammer-Thread werden, musste mir aber einfach mal Luft machen!!


    Danke fürs zuhören u. danke für eventuelle Tipps sagt


    redrose