Bundesagentur will Hartz-IV-Wohnpauschale

  • Bei N24 haben wir Hart IV Empfänger wieder einmal eine Hyobsbotschaft zu hören bekommen!


    "In der Debatte um die Reform des Hartz-IV-Systems hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Einführung einer Wohnungskosten-Pauschale vorgeschlagen. "Ich könnte mir vorstellen, die Wohn- und Heizkostenerstattung in eine Wohn-Pauschale umzuwandeln", sagte der Vizechef der BA, Heinrich Alt, der "Rheinischen Post". Die Pauschale würde Anreize schaffen, sich günstigeren Wohnraum zu beschaffen, sagte Alt. Bisher gehe es vielen Hartz-IV-Beziehern darum, den gesetzlichen Leistungsrahmen, so weit es geht auszureizen. Die Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts müsse anders aussehen als die des 20. Jahrhunderts. Die 100-Prozent-Versorgung durch den Sozialstaat sei antiquiert. Die Höhe der Wohn-Pauschale sollten die Städte festlegen. Sie wäre in München höher als in Berlin, sagte Alt."


    http://www.n24.de/news/newsitem_5946919.html


    Es scheint sich das Ziel heraus zu kristaliesieren, das man uns Hartz IV Opfer permanent Angst machen will!


    Zum einen unser neuer Außenminister "Entscheident ist was hinten rauskommt!", und zum anderen die dauernden Meldungen, das Hartz IV gekürzt, oder nach 5 Jahren auslaufen soll, usw...


    Jeden Morgen ein neuer Tiefschlag. Man will schon gar keine Nachrichten mehr sehen, kann sich dem aber trotzdem nicht entziehen.


    Was haltet Ihr davon?

  • (...) "Ich könnte mir vorstellen, die Wohn- und Heizkostenerstattung in eine Wohn-Pauschale umzuwandeln", sagte der Vizechef der BA, Heinrich Alt, der "Rheinischen Post".


    Es scheint sich das Ziel heraus zu kristaliesieren, das man uns Hartz IV Opfer permanent Angst machen will!


    (...) Jeden Morgen ein neuer Tiefschlag. Man will schon gar keine Nachrichten mehr sehen, kann sich dem aber trotzdem nicht entziehen. Was haltet Ihr davon?


    Ich halte die Äußerung von diesem Heinrich... für unverschämt; wo lebt oder wohnt der eigentlich? Solche Behördenleiter bzw. Vize... kriegen natürlich Druck von oben, die sollen irgendwann mal die Henkersarbeit machen und substantiell einsparen. Aber im Moment ist sowas noch nicht durchsetzbar.


    Mich kotzt es auch an, in kurzen Abständen solche und ähnliche Drohungen lesen zu müssen. Dann denke ich auch: soll ich dann in eine Obdachlosenbude ziehen oder im Stadtpark zelten, wenn die ARGE die Miete nicht mehr voll zahlt?


    Aber noch ist es nicht soweit - sowas ist derzeit nicht durchsetzbar. Da muß erst in der kommenden Phase des Zerfalls der bestehenden Weltordnung weiteres passieren: beispielsweise noch eine gravierende Finanzkatastrophe oder ein Staatsbankrott (letzterer im Euro-Raum, oder auch USA, wobei die kurz vorher dann den Krieg gegen den IRAN beginnen um dann in der instabilen geopolitischen Gesamtsituation noch radikaler agieren zu können - und die Hand auf weiteres Erdöl legen).


    Meine persönliche Hilfsstrategie: keine Schulden machen bzw. versuchen Schulden abbauen, damit einem dann nicht noch eine shit Bank oder Gläubiger das Fell über die Ohren ziehen können. Also wenigstens etwas flexibel und "unabhängig" bleiben.
    Auf jeden Fall möchte ich dann dabei sein, wenn die Montags-Demo in Berlin oder in anderen Städten richtig Dimensionen annimmt... also freiwillig sollten wir das Existenzminimum nicht mehr rausrücken.


    Wenn die da oben radikal werden, werde ich es auch. Das ist mein Grund- und Verfassungsrecht. Und wir sind ja nicht allein.

  • meine meinung ist das genau das der auslöser einer sogenannten dekadenz sein wird, indem jeder hilfebedürfte die pasuchale akzeptiert um die differenz zu erhalten indem er/sie in ein loch zieht. so wie es gerade gehandhabt wird ist für mich akzeptabel - die differenz wird einbehalten und kann u.U. als betriebskostenrückzahlung genutz werden. es gilt einen menschenwürdigen standard bei zubehalten damit nicht die schwächsten mit ihrer schwäche gereizt werden. d.h. wenn man eine differenzzahlung erhalten kann, lebt man lieber unterhalb der würdegrenze -> mit solchen incentives gehen wir einen schritt zurück und nicht nach vorne.


    meine 2 Cent

  • Herr Alt, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Arbeit, schreibt in einem Gast-Beitrag in der Frankfurter Rundschau: “Warum gewähren wir nicht ein Stück Vertrauensvorschuss, ein wenig Freiheit zu gestalten, erfolgreich wenigstens partiell sein Leben zu organisieren?” (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=2471271&)


    Schöne salbungsvolle Worte, die Sand in die Augen streuen. Hartz4-Empfänger benötigen keinen “Vertrauensvorschuß”, sondern wenigstens ETWAS mehr Geld - dann haben Sie ETWAS mehr “Freiheit”, “erfolgreich ihr Leben zu organisieren”.


    Wenn Herr Alt nun vorschlägt, daß die Pauschale freiwillig akzeptiert werden könne von denen, die das wollen, dann halte ich das für einen Versuch, schon mal den Fuß in die Tür zu bekommen - Richtung Kürzung. Dann hat man schon mal Terrain erobert und kann später leichter nachfordern - Richtung Pauschale für alle.


    Herr Alt vertritt nicht die Interessen der Empfänger von Arbeitslosenunterstützung, sondern die Interessen der Bundesregierung - nämlich die Sozialausgaben zu reduzieren.


    Ich halte es für asozial, den Rotstift bei den Ärmsten der Armen anzusetzen. Das satte Gehalt von Herrn Alt und das vieler hoher Funktionsträger im öffentlichen Dienst bietet übrigens reichlich finanziellen “Speck” zum Einsparen. Geh’n Sie da doch mal mit gutem Beispiel voran, Herr Alt - statt von “Freiheit” und “Vertrauen” zu faseln, wenn es tatsächlich um Kürzungen gehen soll.