Kein Einkommen, trotzdem kein Geld

  • Hallo,
    ich bin sehr verärgert.:mad:


    Seit einigen Jahren bin ich selbstständig. Erst war die Ich-AG, dann kam ALG2. Im Moment bekomme ich 210 Euro/mtl.. Seit Wochen habe ich keine vernünftigen Umsätze mehr und hatte meine beiden letzten EÜ-Rechnungen beim Jobcenter abgegeben, damit man dort bitte den monatlichen Zuschuss neu berechnen möge. Inzwischen habe ich nur noch 1000 Euro auf dem Konto, muss aber demnächst Miete, Material, Versicherung fürs Auto, Anzeige für meine Artikel, die ich verkaufen möchte, bezahlen, und bin deshalb heute bei der Jobbörse gewesen, da ich denke, in den nächsten 2 Wochen kontomäßig ins Minus zu rutschen.
    Ich kann es immer noch nicht recht glauben, aber der Mitarbeiter sagte mir, ich bekäme auf die Schnelle nur Geld, wenn mein Guthaben auf der Bank auf unter 50 Euro gesunken wäre. Oder ich hätte z.B. 400 Euro auf dem Konto, könne aber nachweisen, dass ich demnächst so viele Verpflichtungen habe, dass ich mein Konto überziehen müsste.


    Ich glaub, ich spinne.


    Bei der Antragstellung von ALG2 gestand man mir 150 Euro pro Lebensjahr zu, was bei mir rund 8000 Euro hätten sein können, nun hab ich nur noch 1000 Euro, Tendenz weiter fallend, und man erwartet von mir, dass ich das Geld auch noch verbrate? Von den Überziehungszinsen mal ganz abgesehen. Da stimmt doch was nicht.


    Kann mir das jemand erklären? :confused:


    Danke und Gruß
    Günther

  • Hallo,


    der Feibetrag an Ersparnissen, bezieht sich auf Vermögen das bereits vor der Antragsstellung bestand und nicht während dessen erwirtschaftet wurde.
    Natürlich steht es jedem ALG2 Empfänger frei, Geld von den Leistungen zu sparen.
    da du aber selbständig bist und nur ergänzendes ALG2 erhältst, ist der Sachverhalt bei dir ein anderer.
    Es sollte doch kein Problem sein, der Arge nachzuweisen, das du laufende Kosten zu decken hast und dies zu belegen.

  • Hallo Salle,
    besten Dank für deine Antwort.


    Dass es ein Problem ist, meine Kosten nachzuweisen, habe ich geschrieben.
    Natürlich habe ich dem Sachbearbeiter nicht irgend etwas erzählt, sondern hab ihm meinen Kontoauszug gezeigt und den Zahlschein über die Summe meiner KFZ-Haftpflicht. Steuer käme auch noch dazu.
    Die restlichen Verpflichtungen, wie Miete usw., werden wohl eine Selbstverständlichkeit sein, die ich nicht extra nachweisen muss.


    Aber wie geschrieben, möchte er erst eine ruinöse Zahl bzw. die Aussicht auf finanziellen Ruin in Form eines Kontoauszuges schriftlich vorliegen haben. Nur dann stehe ich am Abgrund. Im Moment steh ich einen Schritt davor.
    So ein Verhalten der Jobbörse ist aus meiner Sicht unverantworlich. Die zwingen die Leute ihre letzten Kröten auszugeben und evtl. noch Schulden zu machen.


    Vor Jahren musste ich schon die ca. 22 Tsd. Euro meiner Lebensversicherung verjubeln, die meine Vorsorge werden sollten. Dazu kamen noch 17 Tsd. DM an Erspartem, die mich 3 Jahre als Taxifahrer gekostet hatten. Jeden Monat hatte ich dazugezahlt.
    Das alles nur, weil man in diesem Lande Menschen wie mich, die über 50 Jahre alt sind, nicht beschäftigen will.
    Die Selbstständigkeit hab ich mir nicht freiwillig ausgesucht, sondern es blieb nichts anderes übrig.
    Nun bin ich blank, habe versagt, und man verlangt von mir, dass ich mich obendrein noch verschulde, was ich die ganzen Jahre verhindern konnte.
    Nee, das ist doch alles Sch... in diesem Land.


    Diese Woche habe ich einen Vorstellungstermin bei einer Zeitarbeitsfirma wahrgenommen. Und was war? Die gute Frau, mit der ich den Termin hatte, wurde gaaaanz plötzlich krank. Nun sitz ich da und warte auf einen neuen Termin.


    Gruß
    Günther


  • selbstständigkeiten werden grundsätzlich genauer hinterfragt und sollten sich in der regel auch nach 12 monaten aus der hilfe (weil profit bringend) verabschiedet haben.


    ansonsten muss die frage der rentabilität gestellt werden & der kunde wieder "ordentlich" arbeiten geschickt werden.


    es soll nämlich auch schon fälle gegeben haben, die sich ihr hobby (kiosk, (internet-)cafe, etc.) durch steuergelder über jahre haben unterstützen lassen.