Frührente wird immer abgelehnt - Kein Anspruch auf sonstige Leistungen?

  • Ich würde gerne einmal um Rat fragen. Es geht um Frührente.
    Die Sache ist kompliziert, entstanden aus Dummheit.
    Es geht um meinen Vater, der gerade 60 geworden ist. Er ist seit sieben Jahren arbeitsunfähig, darf aber nicht in Frührente gehen.


    ER BEKOMMT KEINERLEI GELDER!
    Sprich: Seit insgesamt neun Jahren lebt er einzig und allein von dem Geld auf seinem Konto. Meine Eltern haben früher beide sehr gut verdient. Mein Vater hatte ein Haus, meine Mutter hat ein Haus. Mein Vater hat seines vor ein paar Jahren verkauft.


    Vorbemerkung
    Ich wohne seit 20 Jahren nicht mehr bei meinen Eltern. Ich wohne 10 000 km von Deutschland weg, so dass ich nicht alle Details kenne. Ich schreibe deswegen etwas ausführlicher.


    Vorgeschichte
    Anfang 2000 begann sich mein Vater zu verändern. Er wurde aggressiv (nicht gewaltätig, aber mehr so grummelig). Zog sich oft in sein eigenes Zimmer zurück, saß stundenlang auf der Toilette etc. 2005 kündigte er von heute auf morgen seinen Job. Seitdem ist er arbeitslos, er hatte sich zwar immer wieder beworben, wurde aber nicht angenommen. Hartz IV bekam er damals nicht, weil er zuviel Geld besaß, dazu das Haus...Meine Mutter verdiente da auch noch sehr gut. 2008 kam er ins Krankenhaus, wo festgestellt wurde, dass er Krebs hat. Unheilbar. Er wurde dann arbeitsunfähig geschrieben. In der Folge versuchten meine Eltern, Frührente zu beantragen. Wurde natürlich abgelehnt. Er solle es mit 60 versuchen. Also lebte mein Vater von seinem Geld.


    Meine Mutter verlor ihre Arbeit auch. Sie arbeitet zwar wieder, hat aber nun ein Gehalt, das dem entspricht, das sie vor 40 Jahren als Azubi hatte. Damit kann sie kaum sich selbst, geschweige denn 2 Personen.


    Nun ist mein Vater 60 geworden. Sie haben wieder versucht, den Antrag zu stellen. Der Rentenantrag wird aber nicht einmal angenommen! Es fehlen 4 Jahre Beitrag laut Rentenkasse. Er kann 4000 Euro nachzahlen und Frührente bekommen, oder er solle 5 weitere Jahre warten. Das ist doch lächerlich!


    Er bekommt KEIN Hartz IV, keine Sozialhilfe, hat kein Einkommen.
    Mittlerweile ist das gesamte Vermögen aufgebraucht. Meine Eltern besitzen nur noch das Haus (meiner Mutter). Meine Mutter hat nun ein Netto-Einkommen von um die 800 Euro.


    Es kann doch nicht sein, dass mein Vater überhaupt keinen Ansprcuh auf irgendwas hat? Die Arge hat meinem Vater lediglich geraten, dass meine Mutter das Haus verkaufen soll. Das ist doch auch keine Lösung. Es ist ja kein Palast oder eine Villa. Das Geld dürfte bei 2 Personen und Mietwohnung, bescheiden leben (mein Vater kann wegen Krankheit eh das Haus gar nicht mehr verlassen) gerade 3-5 Jahre reichen.


    Wäre für einige Ratschläge wirklich dankbar. Wäre es sinnvoll, einen Rechtsanwalt damit zu beauftragen, dagegen anzugehen? Aber Klagen dauern auch ewig.


    Wenn aber Frührente abgelehnt wird, kann er dann nicht Sozialhilfe beantragen? Er ist doch berufsunfähig - Hartz IV also nicht zuständig. Es kann doch nicht sein, dass alles abgelehnt wird. Krankenversicherung trägt meine Mutter, sie kommt auch für alle anderen Ausgaben auf.


    Vielen Dank für das Lesen!

  • Hallo Birgit63,


    das Haus ist schon groß - eigentlich ein Zwei-Familienhaus. Allerdings alles offen, d.h. keine abgeschlossenen Wohnungen. Es müsste erstmal alles umgebaut werden, um z.B. einen Mieter hineinzusetzen. Früher lebten meine Großeltern sowie meine Großtante im Erdgeschoss und wir oben. Großteltern wie Tante sind seit Jahren verstorben. Ich habe derzeit meine gesamte Habe dort verstaut, seitdem ich in Asien lebe. Es ist allerdings alt. Ich schätze es auf circa 300 000 Euro. Nicht mehr. Es ist auf dem Land, mit Grundstück knapp 1400m². Meine Mutter hatte noch Land (Wald, Wiese), aber bereits verkauft.


    Meine Eltern leben wirklich schlimm. Als ich sie 2010 besucht habe, war ich sehr entsetzt. Ich selber verdiene zwar in Asien mehr als in Deutschland, aber ich kann es mir nciht leisten, sie zu unterstützen.


    Meine Mutter hat wohl Wohngeld oder Hartz IV-Aufstockung beantragt. Sorry, ich muss das weitergeben, was ich durchs Telefon so erfahre.

  • Für 2 Personen wäre ein Einfamilienhaus von 90 qm angemessen. Das Haus ist offensichtlich größer als die 90 qm. D. h., dass sie ALG 2 nur als Darlehen bekämen und auch nur 6 Monate und in den 6 Monaten müssten sie das Haus verwerten, d. h.: beleihen, verkaufen, vermieten etc...