Schüler Umzug U25, Familie bezieht ALG2

  • Guten Tag,


    seit Langem (also circa 3 Jahren) wächst in mir der Wunsch heran, auszuziehen. Die Wohnsituation hat sich mit der Zeit verschlechtert vom emotionalen Stand, und ich habe stark mit meiner schulischen Leistung zu kämpfen. Ich möchte behaupten dass die missliche Lage in der ich Lebe zu Hause ein wesentlicher Faktor ist, und da ich kurz vor dem Abschluss stehe (voraussichtlich 2017) habe ich große Angst.


    Die Probleme die ich wahrnehme beinhalten,
    - einerseits dass ich mich sehr oft (meiner Ansicht nach grundlos) mit meinen Eltern streite
    - der Stiefvater (zählt zu Eltern) mir als schlechter Gesamteinfluss (auch auf Mutter) vorkommt
    - ich mich Ihnen verschuldet fühle (von wegen "Wir sorgen für dich all die Jahre, und das ist der Dank??") und das nicht will
    - die lauten Streitereien meiner Eltern mich emotional beeinträchtigen und ich mich als junge Erwachsene nicht wahrgenommen fühle/nicht wahrnehmen kann
    - ein immenser Druck auf mir lastet auf Grund der Finanzen, meines Vaters (Unterhalt), der Schule, meiner eigenen psychischen Verfassung (an der ich zu Arbeiten versuche...) und einiges mehr.


    Probleme mit dem Umzug wären:
    - die Wohnung im Umkreis finden (möglichst stets nahe Bahnhof/Bushalte)
    - Mobilität (da bisher nie genügend Geld für Führerschein)
    - Vorverschuldet durch Schwarzfahren (die Abzahlungen laufen seit über einem Jahr; immer noch +/- 1000,-; auf einen Vergleich oder niedrigere Ratenzahlung wurde nicht eingegangen)


    Tatsächlich bemühe ich mich um eine psychologische Behandlung, aber Plätze sind schwer zu ergattern. Außerdem beziehen wir Arbeitslosengeld; mein Vater zahlt den Mindestunterhalt den er zu zahlen hat und ich hole mir ein eigenes (eingeschränktes) Einkommen von 160 (von dem ich praktisch nichts hab).
    Aber ich brauche Zeit zum lernen, zum leben und vor allem die Ruhe meine eigenen Gedanken umsetzen zu können!


    Leider habe ich absolut keine Ahnung und ein gewisses (nicht unbegründetes) Misstrauen in die Arbeitslosengeld Zahlungen und möchte möglichst nicht zu lange davon abhängig sein! Ein fundiertes Wissen über Alternativen oder andere Zahlungsmöglichkeiten habe ich nicht, und zu stark abhängig von meiner Familie sein will ich auch nicht.


    Was sind meine nächsten Schritte? Was kann ich tun, und wen soll ich konsultieren? Bitte, bitte helft mir... Ich kann sehr bescheiden leben und sparsam sein, wenn ich muss... Aber ich will alles tun um meine wenig rosig aussehende Zukunft zu retten.


    Danke,
    Dr_Jackyll

  • Ich muss eine Klasse wiederholen. Da meine Leistungen auf Grund von privaten Problemen eben nicht so herausschlagend war wie sie hätte sein sollen, und so geht es mir eben immer noch. Ich möchte nach der Schule nicht nach Hause gehen, und morgends nicht zur Schule da der Weg unendlich lang ist (Ich muss mit dem Zug zu dem Ort meiner Schule fahren). Es wäre nochmal was anderes wenn ich einen Führerschein hätte, aber dafür ist kein Geld da... und es spart sich sehr hart zusammen. Da ja schließlich nicht viel Geld ist, partizipiert meine Familie teilweise von meinem (so schon recht) wenigen Gehalt.

  • Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion lernt man in der Grundschule und nicht erst beim Abitur. Sorry, aber alles kannst du nicht auf deine Familie schieben. Und dass, wenn du verdienst, du dann auch einen Teil zuhause "abgeben" musst, weil nunmal auch ein Teil auf das ALG 2 für dich und die Familie angerechnet wird, ist völlig normal.


    Bist du an einem normalen Gymnasium oder z. B. an einem Kolleg? Letzteres wäre m. W. n. bafögförderfähig, vielleicht ist da ja was machbar. Für eine eigene Wohnung und ALG 2 sehe ich -wie schon geschrieben- eher schwarz. Du scheinst ja weder geschlagen zu werden noch sonstwas. Nochmal: normale spätpubertäre Streitereien mit Mama und Papa reichen da nicht.

  • Deine Gründe sind keine Gründe, warum dir der Steuerzahler eine Wohnung finanzieren sollte. Du bist 20 Jahre alt und wirst evtl. in ca. 1 1/2 Jahren (wenn überhaupt) das Abi in der Tasche haben. Dann bist du bereits fast 22. Andere machen das mit 18. Wenn man eine Klasse wiederholt ist man 19. Also stimmt da noch mehr nicht. Vielleicht liegt auch darin der Knatsch mit deinen Eltern begründet. Auch die Schulden durch das Schwarzfahren kannst du wohl schlecht deinen Eltern anhängen. Die hast du verschuldet. Wenn meine Tochter sowas gemacht hätte, wären wir auch nicht begeistert gewesen und es hätte sicherlich zu Hause auch Stress gegeben. Wie lang ist denn dein Fahrtweg zur Schule? Wenn er wirklich so weit ist. Warum besuchst du keine Schule in Wohnortnähe?

  • Ich möchte meinen Eltern nicht anhängen, dass sie Schuld an meiner Situation haben. Und ich habe mit keinem Wort erwähnt dass ich ihnen zum Vorwurf mache, dass ich mir selbst Schulden gemacht habe. Das wäre schon ziemlich dämlich.
    Ich weiß dass ich hinterher hänge, hatte auch einen harten Aufstieg beginnend mit der Hauptschule.
    Der Krach mit meinen Eltern liegt weder an meiner Leistungsfähigkeit, noch daran dass ich Schulden habe, oder was auch immer. Wir haben schlichtweg verschiedene Weltansichten (wenn ich das verschönt so darstellen darf). Es ist einfach extrem anstrengend, aber ich schätze dass es zu viele Baustellen sind die hier zu beschreiben wären und mir vermutlich doch keinen Vorteil bringen würden. Wie ich bereits sagte kannte ich die Voraussetungen für das Ausziehen unter "Umständen" nicht, aber ich sehe schon dass es nicht geht. Danke für eure Hilfe, trotzdem, und ich verlasse mich einfach mal auf meine Willenskraft.
    Schönen Tag.