kinderbetreuungkosten abgelehnt !!!

  • hallöchen,
    ich habe am 15.10.2007 eine weiterbildung begonnen die 6 monate dauernd wird.


    ich habe vor beginn der weiterbildung einen antrag auf kinderbetreuungskosten gestellt ( wir haben ein kind 12 jahre alt).


    ich bin verheiratet und bekommen ALG2.
    mein mann hat momentan kein job er bemüt sich um eine weiterbildung die noch nicht genemigt woden ist!
    laut arge stehen mir 130 euro / monatlich kinderbetreuungskosten zu, da mein sohn nach der schule für ca. 3 stunden täglich von jemand anderem betreut wird.


    ich habe heute ein ablehungsbescheid bekommen mit der begründung:
    "Gemäß der Richtilinie der Arbeitsgemeinschaft ... vom 25.1.2006 zur erstattung von kinderbetreuungskosten nach § 16 (1) SGB II i.v.m. § 85 SGB III kann ich ihren antrag nicht entsprochen werden, da ihr ehemann ebenfalls im haushalt lebt, nicht erwerbstätig ist und somit eine beaufsichtigung ihres kindes durch ihren ehemann gewährleistet ist. Falls sich etwa an diesen umständen ändern sollte, können sie gerne einen neuen antrag auf kinderbetreuungskosten stellen. "


    vor 3 jahren wollte ich eine ausbildung machen die ich durch gespartes hätte selbst bezahlen können und habe damals die arge gefragt ob ich sie machen könnte, deren antwort war : falls ich sie mache dann stehe ich der arge nicht zur verfügugn und müsste damit rechnen das sie mir die leistung streichen würden !!!! toll :mad:

    mein mann hat eine eingliederungvereinbarung unterschrieben dies besagt auch :

    SGB II § 2 Grundsatz des Forderns

    (1) Erwerbsfähige Hilfebedürftige und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen müssen alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen. Der erwerbsfähige Hilfebedürftige muss aktiv an allen Maßnahmen zu seiner Eingliederung in Arbeit mitwirken, insbesondere eine Eingliederungsvereinbarung abschließen. Wenn eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit nicht möglich ist, hat der erwerbsfähige Hilfebedürftige eine ihm angebotene zumutbare Arbeitsgelegenheit zu übernehmen.


    das würde dann bedeuten das er sich weiter um arbeit kümmern soll aber nebenher muss er unser sohn betreuen , aber dann steht er dem arbeitsmarkt nicht mehr zur verfügung !!
    was ist das für eine logik :confused:


    ich möchte dagegen angehen aber muss gut mit lokische und paragraphische argumente vorbereitet sein.


    kann mir jemand was dazu sagen ? :confused:


    danke und gruss
    alexandra

  • Hallo,


    so lange dein Mann noch keine Arbeitsstelle hat, kann er die Betreuung des Sohnes sicher stellen.
    Warum sollte für die Betreuung gezahlt werden, wenn dein Mann diese doch zeittechnisch erfüllen kann.
    Die Arbeitssuche wird bei einer Betreuung von 2-3Stunden täglich nicht nennenswert beeinflußt werden.
    Einer alleinerziehenden Mutter wird auch keine Betreuung des Kindes zur Seite gestellt, obwohl auch diese sich um eine Arbeitsstelle zu bemühen hat.


    Wenn dein Mann eine Arbeitsstelle gefunden hat, werden die Betreuungskosten auch übernommen.


    Du kannst natürlich Widerspruch einlegen, aber dies wäre verschenkte Zeit!

  • Hallo!


    Euer Kind ist 12! Da kann es auch mal, während der Arbeitsuche Deines Mannes , ein paar Stunden allein bleiben. Was denkst Du denn daß alleinerziehende in Vollzeit arbeitende Mütter (oder Väter) mit ihren Kindern machen ,wenn sie ganztags arbeiten? Ein 12 Jähriges Kind kann sich 2 bis 3 Std. auch gut allein beschäftigen. Es gibt zwar Horte, aber da gehen Kids mit 12 erfahrungsgmäß sowieso nicht mehr hin.... Ganz zu schweigen von den Ferien, die man als arbeitende Frau ja nicht mit Urlaub abdecken kann....
    Ich kenne sogar Frauen, da sind die Kinder erst 10 und müssen sich morgens allein fertig machen während der Frühschicht. Und während der Mittagsschicht sind die Kids auch bis abends allein...


    Ich finde das eigentlich auch ok, daß die Kosten nicht übernommen werden....


    LG Laetitia

  • Es geht nicht um 2-3 Stunden, sondern darum, dass Kinder ab 12 in Deutschland sich selbst überlassen werden. Und man sieht, was die Folgen sind. Auch wenn die Leute, die diese Praxis toll finden, das nicht zugeben wollen. Früher hieß ein solcher Umgang mit Kindern "Schlüsselkinder" und wurde als das angesehen, was es ist: emotionale Vernachlässigung. Heute gilt das als normal und toll.

  • Davon ist ja hier nun nicht die Rede.
    Ich denke es ist ein großer Unterschied ob ein 12jährige gelegentlich mal 2 Stunden alleine bleiben muss und einer emotionalen Vernachlässigung.
    Das ist früher auch nicht anders gewesen, da wurde nicht erwartet das Kinder bzw. Jugendliche in diesem Alter unter permanenter Beaufsichtigung standen.
    Wenn ein Kind ab 12 um 14Uhr aus der Schule kommt und dann 2-3Stunden alleine daheim ist, kann das nun wirklich gefährlich für die Entwicklung des Kindes sein.
    Es kommt auf die Qualitität und nicht unbedingt auf die Quantität der Zeit an, die Eltern mit ihren Kindern verbringen.

  • Hallo!


    Zu diesem Thema gfabs neulich eine schöne Studie! Auzüge sind nachzulesen im Focus-online ( glaube ich - habe leider den Link nicht mehr)


    Da geht es genau um das Thema , welche Kinder sich selber am vrenächtlääsigtsten fühlen!


    Es sind beileibe nicht die der arbeitenden Eltern. Sondern am schlimmsten ist die emotionale Vernachlässigung eben in den Familien wo beide Elernteile arbeitslos sind!


    Also, ich finde das bezeichnend
    Also doch eher Qualität als Quantität???? ich finde ja!


    Übrigens war ich mit 12 auch jeden Nachmittag 3 Std. allein. Meine Mutter war arbeiten in der Zeit. Geschadet hat es mir nicht. Auch nicht in der Schule etc. etc....



    LG Laetitia

  • Aber wie will man von heute auf morgen einen Versorgungsplatz - auch für die Ferien - finden, wenn dein Mann auch arbeiten geht?


    In den Ferien steht man schön blöd da.


    Natürlich kommt es auf die Qualität und nicht die Quantität an. Es kommt auch nicht darauf an, dass sich unbedingt ein Elternteil kümmert - bei einer Freundin von mir war es früher die Oma, an der sie sehr hing. Trotzdem ist der Zustand in Deutschland - im Gegensatz zu anderen Ländern asozial, was die Kinderbehandlung und -betreuung angeht.


    Und wie gesagt, es geht nicht um 2-3 Stunden, sondern mehr.

  • Ja, es ist nicht einfach einen Platz für die Ferien zu finden. Da hast Du Recht! Aber darum geht es hier nicht! Dann könnte man auch jedes Kind vorsorglich in Krippe, Kiga, oder Hort anmelden, auch wenn mans garnicht braucht - aber man könnte es ja irgendwann mal brauchen....


    Es ist einfach nicht einzusehen, daß jmd. der erstmal nur auf Arbeitssuche ist die Betreuung für ein Kind von 12 Jahren generell gezahlt bekommt, obwohl er best. nicht jeden Tag gerade in dieser Zeit nach der Schule des Kindes und eben immer diese 3 Std. in Sachen Arbeitssuche unterwegs ist....
    Wenn der Papa des Kindes sein Kind dann wirklich jeden Tag Fremdbetreuen lassen will, obwohl er größtenteils zuhause ist in der Zeit, dann finde ich das schon ziemlich komisch....

  • Außerdem: es geht hier darum, daß jmd. der ( noch) zuhause ist, sein Kind fremdbetreuen lassen will in einer Zeit, in der er selber das größtenteils leisten könnte und das auch noch von der Allgemeinheit bezahlt bekommen möchte... Warum müssen das denn dann Eltern, die arbeiten und sich wirklich nicht selber kümmern können , selber bezahlen????

  • Hallo,


    ich stimme Laetitia voll und ganz zu.
    Unser Betreuungssystem stand hier gar nicht zur Debatte.
    Ausserdem ist der Ausbau von Betreuungsangeboten zur Zeit ein großes politisches Thema:
    Natürlich wird erst einmal der Grundschulbereich ausgebaut, da dort der Bedarf wesentlich größer ist.
    Aber auch die weiterführenden Schulen nehmen am Ausbau der Nachmittagsbetreuung teil. Natürlich wurde hier viel in Deutschland viel versäumt, aber eine Reformierung ist natürlich nicht von heute auf morgen möglich.
    Das bei der Vergabe von Nachmittagsbetreuung alleinerziehende Eltern Vorrang haben, finde ich selbstverständlich.
    Außerdem können Betreungskosten für Kinder bis zum 15 Lebensjahr geletend gemacht werden, wenn diese aus eigenen Mitteln nicht bestritten werden können.
    Alle Jugendlichen über 15, brauchen meines Erachtens keine Ganztagsbetreuung mehr.

  • Es geht um ein Kind mit 12, nicht um Kinder ab 15. Und Disaster will doch nur sicherstellen, dass die Kinder auch versorgt sind, wenn ihr Mann eine Arbeit finden oder zugewiesen bekommen sollte. Solange der Mann die Gelegenheit hat, sich zu kümmern, will sie ja gar keine anderweitige Betreuung.

  • Wenn der Vater dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung steht, sprich arbeitet, zahlt die ARGE doch! Was willst Du eigentlich?
    Soll die Arge jetzt auch zahlen, nur weil man irgendwann in ferner Zunkunft mal ev. eine Betreuung braucht???? Auch wenn da jetzt gar keiner hingeht? Wo lebst Du eigentlich?


    Ok, dann kann Deiner Meinung nach jeder hingehen und mal eben so ein Recht darauf beanspruchen , daß die Allgemeinheit die Betreuung seiner Kinder , seiner alten Eltern, etc etc. bezahlt??? Super! Hast Du Dir mal überlegt wer das alles letztlich bezahlt??? Unter anderem die Eltern (alleinerziehend oder nicht) die an der Grenze liegen, damit keinerlei Zuschüsse etc bekommen und ihre Kita selber zahlen müssen....mit vollem Beitrag! Die haben dann letztlich teils weniger in der Tasche als ein Hartz 4 Empfänger....Der dann auch noch "ihren" Platz blockiert , obwohl das Kind gar nicht hingeht??????


    Man kann sich doch auch nicht schon heute einen paltz im Wunsch-Pflegeheim bezahlen lassen, nur weil man ihn ev. mal irgendwann brauchen könnte....


    Ich bin im übrigen der Meinung, daß in der Erziehung einiges falsch gelaufen sein muss , wenn ein normales Kind mit 12 Jahren sich nicht mal 2 bis 3 Std. allein beschäftigen kann....bzw. eben allein nicht klarkommt! Nicht erst mit 15! Ich hätte meinen Eltern was erzählt wenn sie mich mit 13 oder 14 irgendwo hätten betreuen lassen wollen! Da war ich so selbstständig, daß ich so ziemlich alles allein hinbekommen habe....Sicher, hängt ev. auch ein bißchen vom Kind und seiner Entwicklung ab. Aber mal ehrlich , so weit sollten die Kids in dem Alter schon sein...


    Ach übrigens: die ach so tolle Kinderbertreuung in Frankreich in den Schulen am Nachmittag wird zum großen Teil aus Menschen rekrutiert die einen Schnellkurs in Freizeitangeboten absolviert haben( oft ältere Jugendliche) ..... Na ich weiss nicht! So jmd. findest Du hier für Geld auch immer - wobei das dann mit Qualität nicht das geringst zu tun hat.....Nichts mit Pädagogisch wertvoll....


    Übrigens: hast Du Kinder im Alter um die 12? Meine Tochter ist jünger- sicher braucht sie noch Betreuung, aber doch nicht ständig! Sie ist auch schon so selbstständig, daß sie sich selbständig mit Freundinnen verabredet., ihre eigenen Interessen hat! Und die Kids wollen auch oft mal unter sich sein! Und sie würde mir was erzählen, wenn ich ihr sage: Du kannst doch nicht 2 Std. alleine bleiben! Auslachen würde sie mich. Und das sehen übrigens die Erzieherinnen in ihrer alten Kita auch so. Auch die sind geschlossen der Meinung gewesen, daß Kinder in dem Alter nicht ständig eine Betreuung brauchen und auch schon mal allein klarkommen.

  • "das würde dann bedeuten das er sich weiter um arbeit kümmern soll aber nebenher muss er unser sohn betreuen , aber dann steht er dem arbeitsmarkt nicht mehr zur verfügung !!
    was ist das für eine logik "


    Ja , das ist schon viel verlangt! Sich um Arbeti kümmern, und dann auch noch ( nach der Schule für 2 bis 3 Std.) den Sohn betreuen! Wenn ich auch so unflexibel wäre, dann hätte diese Republik noch eine harzt 4 Empfängerin mehr! ich muss mich doch tatsächlich auch ums Kind kümmern, das ganz allein, mienen Haushalt machen und nebenher noch 8 Std ( acuh oft Samstags) arbeiten..... Sorry, aber das müssen so viele Menschen! Und ich verstehe nicht, daß es nicht gehen soll, sich 2 Std um einen 12 Jährigen zu kümmern ( der normalerweise schon recht selbstständig ist) und gleichzeitig Arbeit zu suchen.....


    Mein letzter Kommentar zu deisem Thema...