Ausbildung? BAB? Wohngeld?

  • Hallo, bin 27, hab ein Studium nicht abgeschlossen, also bin da nicht durchs Examen gekommen und nun habe ich keinen Abschluss.
    Mache nun eine Ausbildung zur Logopädin... ab September. Das ist eine schulische Ausbildung, welche leider Geld kostet. Meine Wohnung will auch noch finanziert werden. Die Wohnung kostet warm 340EUR. Ausbildung kostet monatlich 110EUR. Ich geh nebenbei arbeiten, aber leider reicht das kleine Gehalt von ca. 300EUR nicht aus um mich monatlich zu finanzieren.
    Jetzt möchte man meinen, dass im Sozialstaat Deutschland es irgendeine Förderung gibt. Nur leider ist dem nicht so. Egal, auf welches Amt ich gehe, ich bin entweder "zu alt(27)" - für Schülerbafög, "nicht berechtigt" bei BAB oder "selber schuld". Jedes Amt hat eine andere Ausrede um mir nix zu geben. Ich bekomm also weder Hartz IV, weils ja keine betriebkliche Ausbildung ist, noch Bafög, noch Berufsausbildungsbeihilfe(BAB). Der Wohngeldantrag ist noch nicht raus, aber selbst dort machte man mir keine große Hoffnung.


    War vielleicht jemand von Euch auch schon einmal in solch einer Situation? Oder kennt sich jemand aus, und kann mir einen guten Rat geben? Es kann doch nicht sein, dass man in Deutschland so sitzen gelassen wird, wenn man eine Ausbildung macht.


    Bin ich Wohngeld berechtigt? Hab ja nur den Nebenverdienst von ca. 300EUR :(


    Ich hoffe es kann mir jemand helfen, bin echt verzweifelt :(


    Vielen Dank schon mal!


    Gruß, Jule

  • Ich wette mit dir, dass die Bafögablehnung nicht wegen Alters ist (Bafög geht bis 30, bei Studierenden sogar bis 35), sondern, weil dein abgebrochenes Studium länger als 3 oder 4 Semester gedauert hat und du damit behandelt wirst, wie wenn du jetzt einen verspäteten Fachrichtungswechsel machst. Der von dir so geschimpfte Gesetzgeber möchte halt, dass man früher erkennt, dass einem der gewählte Studiengang nicht liegt und man sich entscheidet, was anderes zu machen.


    BAB, ALG 2... jepp, keine Chance. Wohngeld: bei nur 300 Euro Einkommen: auch keine Chance, da du es nicht durch die Plausibilitätsprüfung schaffen wirst. Da müsstest du noch ein bisschen mehr Einkommen nachweisen können, z. B. Unterhalt der Eltern. So insgesamt mind. 500 bis 600 Euro Einkommen.


    Turtle

  • Was heißt anpumpen? Wenn du noch keine abgeschlossene Ausbildung hast, sind sie ja sogar noch unterhaltspflichtig. Wie schon gesagt. für Wohngeld brauchst du mehr Einkommen. Wobei es selbst dann (du musst Schulgeld bezahlen und noch deine Krankenversicherung!) fraglich ist, wie du das juppen willst.


    Turtle

  • Ja genau das iste es eben - Krankenkasse und Schulgeld kommen auch dazu.


    Meine Mutter ist der Meinung, dass man mich mit 27 nicht mehr "aushalten" müsste und sie mich nicht mehr bis ich 30 bin jeden Monat geldlich unterstützt, dass ich ja irgendwann mal auf eigenen Beinen stehen muss.


    Bekommt man denn echt keine andere Unterstützung vom Staat? Was wäre wenn meine Eltern mich finanziell nicht unterstützen können?

  • Zitat

    Was wäre wenn meine Eltern mich finanziell nicht unterstützen können?


    Pech gehabt.. Jobben gehen. Ich habe es dir ja schon erläutert: Wäre dein Studienabbruch früher gewesen, gäbe es Bafög für dich. Der Gesetzgeber setzt eben Fristen für seine Azubis/Studenten. Denn die sollen ja - wie es sich auch deine Mutti wünscht - irgendwann mal durch Arbeit Steuern zahlen und nicht in "hohem" Alter noch welche kassieren.


    Insoweit unterscheidert sich Vater Staat in seinen Ansichten nicht von deiner Mutter...


    Turtle

  • Sozialhilfe ist für Altersrentner und Erwerbsunfähige. Da gehörst du nicht zu.


    Nun glaube es doch: es gibt nichts weiter für dich. Maximal Wohngeld, wenn du selbst soviel Einkommen hast, dass du es durch die Plausibilitätsprüfung schaffst.


    Du wirst wohl deinen Eltern verständlich machen müssen, dass sie dir diese Ausbildung auch noch fördern sollen. Da sie sicherlich das Beste für dich wollen und nicht möchten, dass du Zeit deines Lebens Hilfsarbeiter bleibst, sollten sie da eigentlich zugänglich sein. Besonders, wenn man davon ausgeht, dass die Unterhaltspflicht noch nicht erloschen ist, weil du ja nur aufgrund Unvermögens deine erste Ausbildung nicht geschafft hast. Und nicht, weil du rumgeschwänzt hast oder so.


    Turtle

  • Ich glaube dir ja!


    Mir sagte man auf der Wohngeldstelle, dass ich wenn es von meinem Konto abgeht, auch die Krankenkassenbeiträge erstattet bekomme.
    Stimmt das?
    Und wieso nochmal müssen die auf der Wohngeldstelle nen Einkommensnachweis haben? Wenn ich Einkommen hätte würde ich doch kein Geld brauchen! Verstehe die Logik nicht!
    GEZ-Befreiung bekomm ich ja sicher auch nur wenn ich Bafög bekäme... bekomm ich aber nicht, also wie sinnfrei... Kein Bafög aber GEZ bezahlen müssen. Tolle Logik!
    Und noch was: Gibts ne Internetbefreiung oder so was?


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man so rein gar nichts, also wirklich nichts bekommt... Das ist mein Problem!


    LG

  • Wohngeld deckt niemals die volle Miete. Wenn du also zu wenig Einkommen hast, geht der Gesetzgeber davon aus, dass du die Miete auch mit Wohngeld nicht zahlen kannst und zahlt kein Wohngeld (Plausibilitätsprüfung, d. h. es muss plausibel sein, wie du lebst UND Miete bezahlst). Dass über Wohngeld die KV/PV Beiträge bezahlt werden, das stimmt nicht. Im Gegenteil: die Bezahlung dieser zusätzlichen Kosten zzgl. deines Schulgeldes stellt ja - da es für dich eine Belastung ist - sogar noch eher einen Hinderungsgrund dar, durch die Plausibilitätsprüfung zu kommen.


    Internetbefreiung gibts natürlich auch nicht. Und nein: es gibt definitiv nichts weiter!! Hättest du dir eine betriebliche Ausbildung gesucht, dann hättest du Azubilohn, kein Schulgeld und könntest ggf. sogar noch Berufsausbildungsbeihilfe erhalten. Du hast dir halt die denkbar schlechteste Variante ausgesucht, da dein Berufswunsch nur bafögförderfähig ist und dir kein Bafög zusteht wegen dem versemmelten Studium.


    Turtle