Job-Center lässt Hartz 4 Empfänger im Stich

Eine außergewöhnliche Situation wurde jüngst publik gemacht und sorgt seitdem für großes Aufsehen. So seien viele Job-Center aufgrund von Corona geschlossen. Somit sind diese für Sozialhilfeempfänger und potentiellen Hartz 4 Empfängern nicht persönlich zu erreichen. Auch die Telefon-Hotline scheint überzulaufen, da Warteschleifen von bis zu einer Stunde vielerorts normal sind. Wenn man überhaupt final durchkommt. Ein Zustand der gerade in der derzeitigen Situation nicht zu tolerieren ist.

Aktuell gibt es bundesweit das Problem, dass Job-Center aufgrund von Corona beziehungsweise der derzeitigen Unterbesetzung teils nunmehr komplett herunterfahren. Entweder wird versucht das Home-Office zu integrieren, was teils nur mäßig funktioniert, oder man schließt das Jobcenter komplett. Letzteres sorgt seit einigen Wochen für große Diskussion. Vor allem die Tatsache, dass das Jobcenter in der besonderes Situation in Deutschland nicht persönlich oder telefonisch kaum zu erreichen ist, schlägt große Wellen, da gerade jetzt Hartz 4 Empfänger, oder potentielle Sozialhilfeempfänger dringend schnelle Hilfe brauchen.

Jobcenter bei akuter Hartz 4 Sorge schließen?

Die Frage, die sich viele stellen ist, ob Jobcenter in der größten Krise seit langem überhaupt schließen dürfen. Viele Hartz 4 Antragsteller berichten, dass ihre Jobcenter selbst telefonisch schwer zu erreichen sind. Viele Solo-Selbstständige, die sogar eine private Insolvenz fürchten und dringend auf Hilfe angewiesen sind, sind besorgt. Zwar kann eine geringfügige Beschäftigung – gerade bei Selbstständigen im Kulturellen Bereich – in der Not noch die Corona-Finanzlöcher stopfen, ist aber perspektivisch gesehen nicht das Ziel. Hilfen, die vom Staat versprochen werden, kommen nicht an oder werden gar abgelehnt. So sind auch im Selbstständigen-Bereich viele auf Hartz 4 angewiesen.

Mangelnde Erreichbarkeit der Jobcenter kritisiert

Aufgrund der akuten Not vieler Menschen appellierte Thome, Gründer des Erwerbslosenvereins Tacheles e.V., an das Bundesarbeitsministerium, dass Hilfebedürftigen vom Jobcenter zügig geholfen werden müssen. Der Zustand, der aktuell vorherrscht, sei laut Thome unhaltbar. Vielerorts sind sogar Termine zur Beratung im Jobcenter nicht möglich. Vor allem die vielen Änderungen im Bereich der Hartz 4 Sätze sind vielen nicht verständlich. Gerade Menschen, die nicht gut deutsch sprechen und kein Internetzugang besitzen sind somit komplett verloren und können nicht ausreichend aufgeklärt werden. Auch im Bereich der Wohngeldanträge muss eine ausführliche Beratung angeboten werden, da die typische deutsche bürokratische Komplexität hierbei stets gegeben ist.