Hartz 4 macht psychisch krank

In Zeiten der Pandemie sind Studien bezüglich psychischer Erkrankungen elementarer denn je. Zwar finden Diskussionen über mentale Erkrankungen im Fernsehen kaum statt, so finden sie in Studien jedoch seriös ihren Platz. Generell findet das Thema im Mainstream viel zu wenig Gehör. Es wird zwar gesagt, dass die häusliche Quarantäne und vor allem die Existenzängste für besorgniserregende Entwicklungen in der menschlichen Psyche führen können, groß gehandelt seitens der Politik wird jedoch nicht.

Schockierende Studien wurden jüngst seitens der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung veröffentlicht. Hierbei kristallisiert sich heraus, dass bis zu 40 Prozent aller Hartz 4 Empfänger und psychischen Erkrankungen leiden. Ist Hartz 4 ein Katalysator für Depressionen? Dies könnte man zunächst annehmen, wenn man sich die Studien ein wenig genauer anschaut. Zumindest scheint Hartz 4 ein höheres Risiko psychisch zu erkranken mit sich zu bringen.

Hartz 4 Grund für Depressionen?

Laut dem IAB sind rund 40 Prozent der Menschen, die Hartz 4 oder Sozialleistungen beziehen, psychisch erkrankt. Dabei soll der Großteil sogar an Formen von Depressionen leiden. In den Studien wird ebenso deutlich, dass derartige Diagnosen bei Empfängern von Hartz 4 deutlich häufiger als bei Menschen in Angestelltenverhältnissen vorkommen. Man könnten demnach schlussfolgern, dass Hartz 4 für die menschliche Psyche nicht gesund ist. Ein Teufelskreis, wenn man bedenkt, dass die Gefährdeten es somit kaum bis gar nicht mehr schaffen sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Grund dafür ist auch, dass bei den Arbeitgebern kaum die Geduld vorherrscht einen psychisch kranken Menschen zu beschäftigen.

Arbeitslosigkeit und Hartz 4 ungesund für die Psyche

Hartz 4, Perspektivlosigkeit und das Leben von der Hand in den Mund sind meist Faktoren, warum sich nach und nach depressive Tendenzen entwickeln können. So entwickeln gesunde Menschen meist binnen kürzester Zeit bestimmte mentale Krankheitsbilder. Vor allem die eng bemessenden Hartz 4 Sätze sorgen für chronische finanzielle Schwierigkeiten. Ebenso steht Hartz 4 in der heutigen Gesellschaft für einen potentiellen Statusverlust, womit man als gesunder Mensch erst einmal umgehen muss. Minderwertigkeitskomplexe und psychosoziale Belastungen können sich somit langsam und meist auch unbewusst entwickeln. Eine geringfügige Beschäftigung könnte hierbei schon ein wenig Abhilfe schaffen, da man hierbei der sozialen Isolation entfliehen kann und sich zudem als Teil der Arbeitswelt sehen kann. Auch der Verlust fester Zeitstrukturen, die für einen gesunden Menschen immens wichtig sind, kann somit vorgebeugt werden.

Depressionen bei Hartz 4 durch die Pandemie befeuert

Seitens der Krankenkassen wird deutlich, dass Depressionen im Allgemeinen in Zeiten der Pandemie im Aufwärtstrend sind. Gerade Depressionen sind in Deutschland ein ernstzunehmendes Thema. Dass im Corona-Jahr immer mehr den Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend machen müssen ist indes schon besorgniserregend genug und lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen.

Der Fakt, dass Hartz 4 eng mit psychischen Erkrankungen einhergehen ist zudem nicht erst seit diesem Jahr klar. Getan wurde dagegen bis dato leider nichts. Dabei ist der Trend seit mehreren Jahren schon konstant am Steigen. Viele Organisationen appellieren seit jeher, dass gerade Angestellte im Jobcenter psychische Erkrankungen ihrer Klienten frühzeitig erkennen und bestimmte Programme zur Hilfe anbieten müssen.