Sachsen-Anhalt: Selbstständige brauchen immer häufiger ergänzendes ALG II

Die BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen hat bekannt gegeben, dass die Zahl derer, die als Selbstständige ALG II beantragen müssen, erneut gestiegen ist. In Sachsen-Anhalt hätten im vergangenen Jahr fast 5.500 Betroffene das sogenannte aufstockende ALG II bezogen. Damit wären annähernd acht Prozent aller erwerbstätigen ALG II Empfänger auf staatliche Hilfe angewiesen gewesen.

Kay Senius, Chef der Regionaldirektion, mahnte an, dass eben jene Entwicklung gestoppt werden müsse. „Wir haben auf der einen Seite perspektivisch einen steigenden Bedarf an Fachkräften in Sachsen-Anhalt und auf der anderen Seite langfristig gesehen mehr Menschen, die den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben, von dem Erlös ihrer Existenzgründung aber überhaupt nicht leben können und von der Allgemeinheit unterstützt werden müssen“, erklärte Senius besorgt.

Die Zahl der Aufstocker unter den Selbstständigen habe sich in kurzer Zeit enorm erhöht. So seien es im Jahr 2007 lediglich 3.500 gewesen. Nach Worten des BA-Bereichsleiters bekomme jeder eine faire Chance auf Existenzgründung. „Dazu gehört aber auch, nach einer gewissen Zeit eine ehrliche Bilanz zu ziehen und gegebenenfalls ein Scheitern einzugestehen, um dann mit den Arbeitsvermittlern nach Alternativen zu suchen“, fügte er hinzu.