Kommt der Kombilohn?

Nach langen Diskussionen kommt beim Thema “Kombilohn“ nun offenbar Bewegung ins Spiel. Wie die “taz“ berichtet, plant die Große Koalition die Einführung des Kombilohns und möchte zudem auch die Kinderzuschläge ausweiten. Dabei sollten die Kinderzuschläge zum Jahresende eigentlich auslaufen. Zurzeit erhalten Eltern diesen Zuschlag in Höhe von höchstens 140 Euro pro Kind, wenn sie sich zwar selbst, nicht aber ihre Kinder ernähren können und aus dem Grund Arbeitslosengeld II beantragen müssen.

Mit einer Einführung eines Kombilohns könnten Geringverdiener mit einem deutlichen staatlichen Zuschlag von bis zu 20 Prozent des Bruttolohnes rechnen.
Auf genaue Details, so die “taz“, wollte sich der Sprecher des Arbeitsministeriums allerdings noch nicht festlegen. Allerdings solle, so der Sprecher, bis Ende September ein Entwurf vorliegen. Die Neuregelung könnte dann schon zum 1. Januar in Kraft treten.
Schon seit geraumer Zeit wurde über staatliche Lohnzuschüsse diskutiert. Grund ist, dass imm mehr Hartz-IV-Empfänger zu den so genannten “Aufstockern“ gezählt werden müssen. Diese Menschen sind zwar erwerbstätig, verdienen mit ihrer Arbeit aber so wenig, dass sie von ihrem Geld nicht leben können auf entsprechend auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Norbert Röttgen, der Parlamentarische Geschäftsführer der Union, nannte in der “Financial Times Deutschland“ auch schon konkrete Pläne, wie sich die Union den Kombilohn in etwa vorstellt.
Demnach sollen nur die ein Anrecht auf den staatlichen Zuschuss haben, die mindestens 30 Stunden in der Woche arbeiten. Laut den Plänen soll die Bedürftigkeit nur ein Mal geprüft werden und dann eine Gültigkeit von drei Jahren haben. Über die genaue Höhe des Kombilohns wollte Röttgen noch keine Angaben machen. Der Spiegel indes berichtete allerdings von einem Zuschuss für Alleinstehende in Höhe von maximal 20 Prozent, wenn diese monatlich zwischen 800 Euro und 1.300 Euro verdienen. Die Zahlen stammen offenbar aus der ersten Arbeitsgruppensitzung.
Des Weiteren ist auch eine Umgestaltung des Kinderzuschlags geplant. Demnach soll dieser Zuschlag, der maximal 140 Euro beträgt, auch häufiger beantragt werden können. Nach Angaben des “Spiegel“ muss mit Mehrkosten für den Kombilohn und für die zusätzlichen Kinderzuschläge in Höhe von rund 800 Millionen Euro gerechnet werden.