Gute Konjunktur: Nun auch weniger Langzeitarbeitslose

Von dem Aufschwung und der guten Konjunktur können inzwischen auch zunehmend viele Langzeitarbeitlose profitieren. Wie die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesarbeitsministerium nun in Berlin mitteilten, konnten 1,9 Millionen Langzeitarbeitlose bzw. Bezieher von Arbeitslosengeld II ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Von den 1,9 Millionen erhielten 400.000 eine Stelle am ersten Arbeitsmarkt. 270.000 konnten eine Ausbildung oder eine Qualifizierungsmaßnahme beginnen. Die übrigen hätten den Angaben nach andere Tätigkeiten aufgenommen, darunter unter anderem auch Ein-Euro-Jobs.
Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, betonte nun, dass das Arbeitslosengeld II keine Sackgasse und keine Endstation wäre. Auch hob er die Erfolge beim Abbau der Jugendarbeitslosigkeit hervor, welche im Vergleich zum Vorjahr sogar um mehr als 30 Prozent gesunken wäre.
Auch der Arbeitsstaatssekretär Rudolf Anzinger lobte die Erfolge und sagte, dass nun auch endlich die Langzeitarbeitslosen von der guten Wirtschaftslage profitieren würden. Anzinger wies außerdem noch auf die weiteren geplanten Maßnahmen hin, welche die Integration in den Arbeitsmarkt verbessern sollen. Arbeitgeber könnten demnach schon ab dem 1. Oktober 2007 einen so genannten Qualifizierungs- oder Eingliederungszuschuss beantragen. Mit dieser Maßnahme sollen etwa 50.000 junge Menschen erreicht werden, welche nun schon länger als sechs Monate arbeitslos sind.
Als weitere Maßnahme sollen weitere 100.000 Menschen über den Beschäftigungszuschuss für Arbeitgeber, die schwer vermittelbare Arbeitslose anstellen, einen Arbeitsplatz erhalten.
Die vielen positiven Nachrichten erhielten allerdings auch einen Dämpfer. So kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Stephan Articus, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die aufgrund eines zu geringen Einkommens auf ergänzendes Arbeitslosengeld II angewiesen wären, gestiegen sei. Diese ergänzenden Ansprüche würden sich laut Articus besonders auf Unterhaltsleistungen der Kommunen beziehen. Diese wären attraktiver als das Wohngeld.
So erhielten laut Articus fast zehn Prozent der Arbeitslosengeld-II-Empfänger, bzw. 530.000 Menschen, ausschließlich nur Unterkunftsleistungen.